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Zwölfuhrläuten Hemau in der Oberpfalz

Auf der weitläufigen Hochfläche zwischen den Flüssen Altmühl und Schwarzer Laber, dem so genannten "Tangrintel", breitet sich die rund 9.600 Einwohner zählende Stadt Hemau aus, die westlichste Gemeinde des Landkreises Regensburg.

Von: Armin Reinsch

Stand: 20.08.2023 | Archiv

Auch wenn sich Hemau in einem katholisch geprägten Landstrich befindet, so offenbart ein Blick in die Geschichte, dass dies nicht immer so war: Pfalzgraf Ottheinrich trat 1542 zur Lehre Luthers über und führte sie folglich auch in seinem Herzogtum Pfalz-Neuburg ein, zu dem Hemau damals gehörte. Doch bereits rund 75 Jahre später kehrte man wieder zum Katholizismus zurück.

1966 geweiht

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs infolge des starken Zuzugs der evangelische Anteil in der Bevölkerung Hemaus, sodass der Bau eines eigenen Gotteshauses notwendig wurde.
Der Bayreuther Architekt Hans Reissinger entwarf ein quadratisches Gebäude mit hoch aufragendem, spitzem Dachreiter. 1966 erfolgte die Weihe der Friedenskirche. Den Großteil der Baukosten übernahm übrigens die Bundesrepublik Deutschland, weil das Gotteshaus von der damals ebenfalls neu eröffneten, benachbarten Bundeswehrkaserne bis zu deren Schließung im Jahr 2003 mitgenutzt wurde.

Alles im Zeichen des Friedens

Haupt-Lichtquellen im schlichten Innenraum sind das große Südfenster mit Symbolen aus dem Alten und Neuen Testament sowie das farbige Glasbaufenster beim Taufbecken. Einen gelungenen Akzent setzt außerdem das in die Holzdecke integrierte Sonnensymbol im Zentrum des Raumes.

Über der Sonne befindet sich der Turmaufbau mit den drei bei Perner in Passau gegossenen Glocken. Sie tragen schöne Namen: die "Bittende", die "Empfangende" und die "Hoffende". Ihre Botschaft bekommt, gerade vom Turm einer Friedenskirche, in unserer aktuellen Zeit besonderes Gewicht: Das Bitten um und das Hoffen auf Frieden in der Welt.

 


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