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Zwölfuhrläuten Schlammersdorf in Oberfranken

Seinerzeit hieß er noch "Slagemarsdorf", als der kleine Ort im unteren Aischgrund, nicht weit entfernt von deren Eintritt in die Regnitz, erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ein Gotteshaus gab’s damals – 1169 - noch nicht. Erst 1520 wird in einem Verzeichnis des Bistums Bamberg die Schlammersdorfer Kirche aufgeführt - als Filiale der nahe gelegenen Mutterpfarrei Pautzfeld.

Von: Klaus Alter

Stand: 21.02.2021 | Archiv

Reste dieses ersten Sakralbaus sind noch heute im Mauerwerk des spätmittelalterlichen Kirchturms zu erkennen, auch im Chorbogen sowie im kreuzförmigen Schlussstein des Gewölbes.

Kirche immer wieder erweitert

Man hat das Schlammersdorfer Gotteshaus, das den Namen "Kreuzerhöhung Christi" trägt, im Laufe der Zeit mehrmals vergrößert, zuletzt in den 1950er Jahren. Zuvor wurde mehr als drei Jahrzehnte lang das Projekt "Kirchenerweiterung" betrieben, immer wieder unterbrochen durch Geldmangel oder die Notzeiten des Zweiten Weltkriegs. Schlussendlich konnte der Bamberger Erzbischof an Pfingsten 1958 die Weihe vornehmen.

Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert

Es ist trefflich gelungen, die kleine alte Kirche und ihre Kunstwerke in den neuen Sakralbau zu integrieren: Behutsam wurde mit der jahrhundertealten Bausubstanz umgegangen, sie wurde weitgehend in den Neubau einbezogen, ihre Ausstattung sinnvoll weiterverwendet. Den neuen Chorraum beherrscht der Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert, der – dem Namen der Kirche verpflichtet – das Kreuz Christi in den Mittelpunkt stellt. Die Kanzel wurde ebenfalls umgesetzt, auch wenn sie heute nicht mehr genutzt wird.
Und es gelang, die Apostelbilder der Empore aus der alten Kirche in die Füllungsfenster der neuen Emporenbrüstung einzufügen.

Der ursprüngliche Glockenbestand der Schlammersdorfer Kirche ist leider verloren gegangen. Die drei Glocken, die heute zu Gebet und Gottesdienst rufen, wurden 1960 in Bochum aus Gussstahl gefertigt.


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