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Zwölfuhrläuten Weißbach an der Alpenstraße in Oberbayern

Wer von Traunstein kommend über Inzell Richtung Süden unterwegs ist, der kommt durch Weißbach an der Alpenstraße. Der Zusatz deutet schon an, in welch großartiger Landschaft die kleine Gemeinde an der Grenze zum Salzburger Pinzgau liegt.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 15.10.2017 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Weißbach an der Alpenstraße in Oberbayern

Von 1619 bis ins 20. Jahrhundert führte hier die Soleleitung von Reichenhall auf der Strecke über der Weißbachschlucht zur Saline nach Traunstein vorbei. Es war die erste Pipeline der Welt, denn hier kamen erstmals wasserbetriebene Pumpen zum Einsatz. Auch in Weißbach musste die Sole viele Meter nach oben transportiert werden, was noch heute eindrucksvoll auf dem Soleleitungsweg bewundert werden kann. Die St. Annakapelle jener Zeit erinnerte als Salinenkapelle bis zu ihrem Abbruch 1953 an diese Pionierarbeit.

Münchner Architekt

Das heutige Gotteshaus – dem Holzknechtpatron St. Vinzenz geweiht – steht exponiert über dem Talboden und grüßt die Durchreisenden mit seinem trutzigen, zwiebelbekrönten Rundturm. Sein Architekt war der Münchner Georg Berlinger, dessen Pläne 1949/50 umgesetzt wurden. Eine einladende Vorhalle führt den Besucher in den quadratischen Raum mit Holzdecke. Den Mittelpunkt bildet die Christusfigur des Holzbildhauers Leopold Hahn. Unter der Empore hält eine schöne Annafigur die Erinnerung an die abgebrochene Kapelle wach.

Bronzeglocken

Weißbach an der Alpenstraße gehörte kirchlich seit 1136 zum Augustinerchorherrenstift St. Zeno Reichenhall. Heute betreuen die Seelsorger aus Inzell die Gemeinde mit.
Das gefällige Bronzegeläut der Gießerei Johann Hahn entstand in den Jahren 1958, 1959 und 1962. Es fand seinen Platz in einer Glockenstube, die den Klang hinaus in eine beeindruckende alpine Landschaft schickt.


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