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Zwölfuhrläuten Lohkirchen in Oberbayern

Lohkirchen, eine Gemeinde im Landkreis Mühldorf am Inn, gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oberbergkirchen. Das Gemeindewappen, das ein neugotisches Kirchenportal, eine heraldische Lilie und eine Pflugschar darstellt, weist auf die im 19. Jahrhundert restaurierte, gotische Pfarrkirche mit langer Tradition hin.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 21.01.2024 | Archiv

Die Wappensymbolik erinnert auch an die kirchliche Mittelpunktsfunktion des schon im 8. Jahrhundert erwähnten Gotteshauses sowie den Ortsnamen, der so viel wie "Kirche in einer Waldlichtung" bedeutet.

Das Wappen erzählt

Mit der heraldischen Lilie, einem Mariensymbol, wird Bezug zum Patrozinium Mariä Himmelfahrt genommen, während die Pflugschar die vorherrschende, landwirtschaftliche Struktur des Gemeindegebiets andeutet. Auch die Farben des Wappens offenbaren Wissenswertes: Die Farben Rot, Silber und Gold bezeichnen die Farben des Erzstifts Salzburg, zu dem das Gemeindegebiet von Lohkirchen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts in enger kirchlicher und grundherrschaftlicher Verbindung stand.

Gotisches Vesperbild

Das imposante Gotteshaus grüßt weit ins Land. Es handelt sich um eine stattliche Saalkirche mit eingezogenem Chor und Westturm aus dem 15. Jahrhundert mit einem spätgotischen Netzrippengewölbe. Wesentliche Teile der Ausstattung und Erneuerungen erfolgten im Stil der Neugotik 1868/1869.
Allerdings sind auch einige wertvolle ältere Werke erhalten, die Beachtung verdienen, darunter ein Vesperbild aus der Zeit um 1430, eine Wappengrabplatte für Jörg Zangberger von Zangberg aus dem 15. Jahrhundert und eine lebensgroße geschnitzte Muttergottes von 1520.

Jüngeren Datums ist das eindrucksvolle Geläut im hohen, schlanken Spitzgiebelturm. Karl Czudnochowsky in Erding hat es gegossen. Die große Glocke in cis wiegt stolze 1800 Kilo und schickt mit ihren kleineren Schwestern einen feierlichen Klang übers Land.


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