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Zwölfuhrläuten Berg in Oberbayern

Bereits vor 1200 Jahren – anno 822 – wird in einer Urkunde der Ortsname von Berg im Landkreis Starnberg genannt als "perge cum basilica". Somit kann man 2022 ein denkwürdiges Doppeljubiläum von Ort und Kirche feiern.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 18.09.2022 | Archiv

Prähistorische Funde weisen auf eine noch frühere Besiedelung zurück. Wahrscheinlich ging das ehemalige Bauern- und Fischerdorf aus einer germanischen Siedlung hervor.

Einfluss der Wittelsbacher

Im 15. Jahrhundert entstand eine Hofmark. Zu den Besitzern zählten die Münchner Patrizierfamilien Ligsalz und Hörwarth, ehe die Wittelsbacher die Geschicke des kleinen Ortes mit beeinflussten. Ihre Geschichte ist eng mit der des Schlosses Berg verbunden, von dem aus König Ludwig II. am 13. Juni 1886 im See den Tod fand. Die Filialkirche St. Johann Baptist liegt an einer Geländestufe und ist ein geschütztes Baudenkmal.

Bedeutendes romanisches Bauwerk

Der heutige Bau entstand als Nachfolger einer Vorgängerkirche und entstand in der Romanik im 12. Jahrhundert. Ein wehrhaft wirkendes Langhaus, dicke Mauern und die halbrunde Apsis aus mächtigem Bruchsteinmauerwerk lassen das hohe Alter erahnen. Es handelt sich um das bedeutendste romanische Bauwerk des Landkreises.
In Spätgotik und Barock erfuhr die Kirche Veränderungen. Man erhöhte den Dachstuhl, vergrößerte die Fenster und schmückte die flache Decke mit Stuckaturen. Der barocke Altar gehört zu den eher jüngeren Einrichtungsgegenständen. In seiner Mitte steht die Rokokofigur des Kirchenpatrons Johannes dem Täufer. Noch aus spätgotischer Zeit stammt eine Madonna sowie ein Heimgang Mariens.

Das altehrwürdige Gotteshaus zu Berg besitzt ein zweistimmiges Geläut, das in einem schlanken, schindelgedeckten Dachreiter aus dem Jahr 1867 den Dienst verrichtet und seine eherne Stimme über Ort und See schickt.


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