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Zwölfuhrläuten Berg bei Eurasburg in Oberbayern

Es ist ein steiler Weg, der von der Loisach, vorbei am Eurasburger Schloss, hinauf zu einem Höhenrücken führt, den ein malerisches Kirchlein krönt: Filigran richtet der achteckige Turm von St. Margaretha seine Zwiebelhaube gen Himmel.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 04.08.2019 | Archiv

Auch wenn sich nur an die 40 Häuser und eine Wirtschaft um das barocke Gotteshaus gruppieren. Irgendwann, so sagen die Dorfleut‘, ziehen auch die Eurasburger hier oben ein. Als Begräbnisstätte für die umliegenden Ortschaften hat Berg einen besonderen Stellenwert, auch wenn es zusammen mit Eurasburg nur eine Filialkirche der Pfarrei Degerndorf ist.

1719 Barockisierung

Sechs Jahrhunderte lang, von 1221 bis 1803, wurde St. Margaretha vom sechs Kilometer entfernten Augustinerchorherrenstift Beuerberg seelsorglich betreut. Den Pröpsten des Klosters verdankt die Berger Kirche auch ihre Ausstattung. Die letzte größere Erweiterung und damit verbundene Barockisierung fand 1719 mit einer erneuten Weihe ihren Abschluss. Vorgängerbauten dürften jedoch bis in das ausgehende 9. Jahrhundert zurückreichen.

Kunst des "Lechhansl"

Im Zentrum des heutigen Hochaltars aus dem 19. Jahrhundert: ein Bildnis der Heiligen Margareta, das um 1660 entstanden sein dürfte. Links und rechts flankieren zwei Seitenaltäre mit Engels-Ornamenten den Chorraum. Der Maler Johann Baptist Baader, bekannt als "Lechhansl", der auch in der Andechser Klosterkirche tätig war, hat 1767 dafür die Verkündigung Mariens und die Heilige Familie geschaffen. Umkleidet wird das helle Kirchenschiff von Apostelfiguren und einem Kreuzweg, unterbrochen von einer mächtigen Kanzel mit Darstellungen der lateinischen Kirchenväter.

Drei Glocken rufen die Gläubigen von Berg zum Gebet. Bis hinunter ins Isartal und bis ans Ufer des Starnberger Sees ist ihr Klang zu hören.


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