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Zwölfuhrläuten Baierbach in Niederbayern

"Purgipah" – mit diesem Namen taucht Baierbach, südlich von Landshut gelegen, erstmals im Jahr 855 in einer Urkunde des Bischofs Anno von Freising auf. Auch ein Gotteshaus existierte zu jener Zeit bereits.

Von: Armin Reinsch

Stand: 24.03.2024 | Archiv

Das Dorf erstreckt sich heute über die Hügel im Tal des Lerner Bachs, einem Zufluss der Großen Vils, und zählt rund 800 Einwohner. Im oberen Teil des Ortswappens ist das Andreaskreuz zu sehen - ein Hinweis auf das Patrozinium der hiesigen Pfarrkirche. Diese entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wurde jedoch in der Folgezeit mehrfach erweitert und umgestaltet.
Seine Bekrönung mit Kuppel und Laterne erhielt der hoch aufragende Turm Anfang des 18. Jahrhunderts, nachdem er 1698 bei einem durch Blitzschlag verursachten Brand beschädigt wurde.

Spätgotisches Netzrippengewölbe

Das Innere der dreischiffigen Staffelhallenkirche wirkt aufgeräumt und recht nüchtern, wurde doch in den 1960er-Jahren die prächtige neugotische Ausstattung weitgehend entfernt. Kräftig kontrastierende Ocker- und Weißtöne heben die Architektur des Raumes hervor, insbesondere das schöne spätgotische Netzrippengewölbe.
Aus der Barockzeit stammt unter anderem noch das rund drei Meter hohe Gemälde eines unbekannten Künstlers im südlichen Seitenschiff: Es zeigt das Martyrium des Kirchenpatrons St. Andreas.

Neue Glocken wegen Materialermüdung

Besonders stolz dürfen die Baierbacher auf ihr klangvolles neues Geläut sein! Die Anschaffung war notwendig geworden, weil das alte Eisenhartguss-Glockenquartett von 1948 zunehmend Materialermüdung zeigte. Seit 2019 tönen nun vier in der Passauer Gießerei Perner gefertigte und auf die Anfangstöne des "Salve-Regina" gestimmte Bronzeglocken mit einem Gesamtgewicht von rund 4,4 Tonnen vom Turm. Möge dies lange so bleiben!


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