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Zwölfuhrläuten Weißenburg in Mittelfranken

Denkt man an Weißenburg, kommen einem zunächst das ehemalige Römerkastell, das berühmte Ellinger Tor, das hochgotische Rathaus und die einmalige Silhouette der evangelischen Andreaskirche in den Sinn. Doch – die ehemalige Freie Reichsstadt birgt auch zwei katholische Gotteshäuser in ihren Mauern: die moderne Heilig-Kreuz-Kirche in der Nordstadt und die Pfarrkirche St. Willibald, deren Glocken heute ins Land läuten.

Von: Klaus Alter

Stand: 11.09.2022 | Archiv

Als die Bürger Weißenburgs anno 1530 die Lehre Martin Luthers annahmen, endete die Geschichte der katholischen Gemeinde. Katholiken gab es in der Stadt in nennenswerter Zahl erst wieder, nachdem Weißenburg 1806 bayrisch wurde. Ein Herzenswunsch der Gemeindemitglieder - eine eigene Kirche - wurde am 26. September 1871 erfüllt: Der Bischof von Eichstätt kam und weihte das neue Gotteshaus dem Bistumsheiligen Willibald.

Gotischer Flügelaltar

Im ursprünglichen Zustand waren die Innenwände der im neugotischen Stil errichteten Kirche großflächig mit Wandmalereien geschmückt. Diese wurden aber bei einer Umgestaltung Ende der 1930er Jahre übertüncht. Damals fand ein "echter" gotischer Flügelaltar aus Nürnberg seinen Weg nach Weißenburg.
Wertvolle Gemälde aus dem frühen 16. Jahrhundert stehen im Mittelpunkt der beiden Seitenaltäre. Gleich zweimal ist der Kirchenpatron im Chorraum zu sehen: Hoch oben im Gesprenge des Hochaltars und noch einmal – zusammen mit seiner Schwester Walburga – an der Nordwand des Altarraums.

Drei Glocken im Turm

Zwei der drei Glocken läuteten früher von schlesischen Kirchtürmen, die dritte wurde 1926 in Landshut gegossen. Heute laden sie schon mal – und dies bayernweit! - zur Wiedereröffnung der Weißenburger Pfarrkirche in zwei Wochen ein. Nach einjähriger Innensanierung wird St. Willibald dann in neuem Glanz erstrahlen.


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