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Zwölfuhrläuten Petersaurach in Mittelfranken

In direkter Nachbarschaft zum alten Klostersitz Heilsbronn und zu Neuendettelsau, dem Zentrum der Diakonie in Bayern, liegt Petersaurach. Der gut 2.000 Einwohner zählende Ort verdankt seinen Namen einem Nebenfluss der Rednitz und der dem Apostel Petrus geweihten Dorfkirche.

Von: Wolfgang Näßer

Stand: 25.08.2013 | Archiv

Schon vor über 700 Jahren findet sich eine erste urkundliche Erwähnung des Gotteshauses, das ursprünglich als Wehrkirche angelegt war. Der gedrungene Turm mit dicken Mauern und die Reste einer Wehrmauer deuten auf diese Wurzeln.

Beichtstuhl von 1750

Nach mehreren Umbauten und Erweiterungen in den vergangenen Jahrhunderten zeigt sich die Peterskirche mit einem schlichten Innenraum. Altar, Taufstein und Kanzel aus dem 17. Jahrhundert lenken den Blick aufs Wesentliche: Glaube, Bekenntnis und Verkündigung. Neben einer bei Renovierungsarbeiten wiederentdeckten vorreformatorischen Sakramentsnische  weckt ein für evangelische Kirchen ungewöhnliches Möbel die Neugier. Unter dem Chorbogen steht ein Beichtstuhl aus der Markgrafenzeit um 1750.

Enger dörflicher Zusammenhalt

Heute ist die Petersauracher Kirche das Zentrum einer aktiven Gemeinde, die neben Posaunenchor, Jugendtreff, Frauen-, Senioren- und Hauskreisen auch eine Jugendband und einen liturgischen Chor hat. Jüngste Beispiele für den dörflichen Zusammenhalt sind ein Hirtenweg zur besinnlichen Wanderung und eine kleine Kapelle, die außerhalb des Ortes an der Stelle einer historischen Kapelle aus Weiden gepflanzt wurde.

Wie eh und je ruft die Gläubigen in Petersaurach ein vierstimmiges Geläut zum Gebet. Drei Stahlgussglocken ersetzten die in den Weltkriegen verlorenen erzenen Stimmen. Erhalten geblieben ist nur die Bronzeglocke, die vor 400 Jahren in den Turm gekommen ist und Mitte des 18. Jahrhunderts in Nürnberg umgegossen wurde.


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