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Zwölfuhrläuten Feuchtwangen in Mittelfranken

Feuchtwangen an der Romantischen Straße blickt auf eine 1.200-jährige Geschichte zurück. Wobei es in diesem Fall nicht direkt um die Stadt geht – sie ist viel jünger – sondern um die erste belegte Nennung ihres Namens für das Benediktinerkloster im Jahr 819.

Von: Regina Fanderl

Stand: 09.06.2019 | Archiv

Das Herz der schönen Festspielstadt ist der Marktplatz, auch "Festsaal Frankens" genannt, mit seinen altfränkischen Fachwerkhäusern und dem barocken Röhrenbrunnen.

Marienaltar von Michael Wohlgemuth

Die Seele ist zweifellos das einmalige Ensemble aus Stiftskirche, Johanniskirche und dem romanischen Kreuzgang, der den berühmten Theaterfestspielen im Klostergarten ihren Namen gegeben hat.

Die ehemalige Klosterkirche, bis heute Stiftskirche genannt, verfügt über beachtliche romanische Baureste. Davon zeugen etwa die Westfront mit ihrem ungleichen Turmpaar und das Westportal.
Der Chor wurde im späten Mittelalter gotisch umgestaltet. Um 1480 fertigte der Lehrer Albrecht Dürers, Michael Wohlgemuth, den spätgotischen Marienaltar.
Das geschnitzte Chorgestühl ist eine schwäbisch-fränkische Arbeit aus der Zeit um 1500. Aus der Zeit des Barock stammen die Kassettendecke im Langhaus, in der Kanzel und im Orgelprospekt. Ein Abbild der sich wechselnden Moden!

Ausgefeilte Läuteordnung der Glocken

In den beiden Türmen hängen nicht weniger als neun, zum Teil historische Glocken. Sechs im Süd-, drei im Nordturm. So stammt etwa die Karlsglocke aus dem frühen 13. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit wurden alt gewordene Exemplare wieder aktiviert oder ersetzt, wie die Eisenglocke von Weule durch eine Glocke der Gießerei Bachert in Heilbronn.
Die ausgefeilte Läuteordnung der Stiftskirche sieht das umfangreiche Plenum aller neun Glocken nur an ganz wenigen Hochfesten im Jahr vor. Auch zum Jubiläum.


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