Heimatspiegel Volksmusik und Informationen

Zur Einstimmung auf den Tag: Mit Volksmusik aus der Region und mit Moderatoren, die in Bayern daheim sind. Volkskundliches und Brauchtum finden hier ihren Platz, doch darüber wird auch der Blick auf die Gegenwart nicht verstellt.
Denn Heimat ist das Hier und Heute. Heimat ist der Ort, wo die Menschen in vertrautem Umfeld leben und auch die eine oder andere Überraschung erleben.
Sendezeiten
Der "Heimatspiegel" wird Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag aus dem Funkhaus München gestaltet.
Am Dienstag, Donnerstag und Sonntag übernehmen dies die Kollegen aus dem Studio Franken in Nürnberg. Den Regionen entsprechend ist auch die Musik ausgewählt.
Aktuelle Themen aus Bayern, regionales Brauchtum, Wetter und Veranstaltungshinweise ergänzen das Programm.
Heimatspiegel extra
An Feiertagen senden wir einen "Heimatspiegel extra": zu hören um 8.05 Uhr auf BR Heimat.
Karfreitag, 2. April
„O Jesu mein, welch große Pein …“
Die Leidensgeschichte Christi im Wandel der Zeiten
von Ulrike Zöller
Das Leiden und Sterben des Jesus von Nazareth, seine Passion, ist ein zentrales Thema in christlichen Darstellungen. Die Darstellung der Leidensgeschichte als Drama, als Schauspiel, ist seit dem Mittelalter in ganz Europa bekannt und verbreitet. Karfreitagsspiele, Mysterienspiele oder Passionsspiele konnten sich über mehrere Tage hinziehen. Erst die Aufklärung beendete die Tradition vieler Passionsspiele, die sich zum Teil über Jahrhunderte erhalten hatten. In Bayern verboten Kurfürst Karl Theodor und König Max Joseph I. sämtliche Passionsaufführungen bis auf die Spiele in Waal und Oberammergau.
In Karfreitagsprozessionen werden oft lebensgroße Figuren auf einem Rundweg getragen, die den Leidensweg Christi darstellen. Die älteste in Deutschland noch gepflegte Prozession dieser Art führt jeden Karfreitag durch die Straßen der unterfränkischen Stadt Lohr am Main.
In unserer Volksmusik nehmen Passionslieder eine wichtige Stellung im Jahreskreis ein und sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer kulturellen Identität. Volksmusikalische Passionssingen, von der Vielzahl der im Kalender vorangegangenen Adventsingen lange Zeit in den Hintergrund gedrängt, erfreuen sich inzwischen eines wachsenden Interesses.
Ein "Heimatspiegel extra" von Ulrike Zöller über den Umgang mit der Passion Jesu Christi im Wandel der Zeiten.
Ostersonntag, 4. April
Genug geratscht
Über Oster- und andere Glocken
von Regina Fanderl
Am Gründonnerstag, so heißt es, läuten die Kirchenglocken beim Gloria der Heiligen Messe zum letzten Mal und fliegen dann, nach dem Gloria bei der Abendmahlsfeier am Gründonnerstag, nach Rom. Dort holen sie sich, so der Volksmund, den päpstlichen Segen und die Osterbotschaft ab und fliegen in der Osternacht wieder zurück. Währenddessen tun ersatzweise die hölzernen Ratschen ihren Dienst.
Zwei, drei Tage ohne Glocken sind kein Problem. Im Alltag werden sie manchmal gar nicht mehr wahrgenommen. Doch kämen sie gar nicht mehr zurück - es würde doch etwas fehlen. Daraus erklärt sich auch die weit um sich greifende Empörung, wenn sich Mitmenschen über das Läuten beschweren. Seit der Osternacht läuten die Glocken wieder - in aller Feierlichkeit des Osterfestes. In gewisser Weise durchlebt eine Glocke auch selber "Ostern": Die Glockenform wird zunächst begraben im Erdboden, ehe sie dann, gefüllt mit Erz, "aufersteht" und gen Himmel gezogen hoch oben im Turm zum Leben erweckt wird.
Im "Heimatspiegel extra" unternimmt Regina Fanderl gemeinsam mit dem Glockenexperten Pfarrer Michael Mannhardt einen volksmusikalisch-feierlich umrahmten Osterausflug in die Welt der Glocken.
Ostermontag, 5. April
Dem Valentin sei Freindd
Der Greiner Wiggerl – ein Meister Münchner Humors
von Arthur Dittlmann
Er war einer, der sich im Hintergrund gehalten hat, aber er war immer mittendrinn. Er war ein guter Freund von Karl Valentin, hat für ihn Bühnenplakate gezeichnet, Kulissen gebaut, hat mit ihm am Stammtisch Ideen ausgeheckt und hat ihm überhaupt den Weg als Komiker gewiesen.
Ludwig „Wiggerl“ Greiner, der Münchner Bühnenbildner, Zeichner, Gastwirt und „Erfinder“ Karl Valentins, lebte von 1882 bis 1954, er war ein Münchner durch und durch - und ein großer Freund der Münchner Volkssängerszene. Greiner war zwei Jahre älter als Valentin und war – wie sein „Schbezl“ – ein Mann von überbordender Kreativität: Er hat musiziert, gezeichnet, gemalt – aber nie eine Ausbildung in dieser Richtung gemacht… ein Naturtalent, sozusagen. Arthur Dittlmann portraitiert für diesen "Heimatspiegel extra" dieses Münchner „Gwachs“.