Heimatspiegel Volksmusik und Informationen
Zur Einstimmung auf den Tag: Mit Volksmusik aus der Region und mit Moderatoren, die in Bayern daheim sind. Volkskundliches und Brauchtum finden hier ihren Platz, doch darüber wird auch der Blick auf die Gegenwart nicht verstellt.
Denn Heimat ist das Hier und Heute. Heimat ist der Ort, wo die Menschen in vertrautem Umfeld leben und auch die eine oder andere Überraschung erleben.
Sendezeiten
Der "Heimatspiegel" wird Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag aus dem Funkhaus München gestaltet.
Am Dienstag, Donnerstag und Sonntag übernehmen dies die Kollegen aus dem Studio Franken in Nürnberg. Den Regionen entsprechend ist auch die Musik ausgewählt.
Aktuelle Themen aus Bayern, regionales Brauchtum, Wetter und Veranstaltungshinweise ergänzen das Programm.
Heimatspiegel extra
An Feiertagen senden wir einen "Heimatspiegel extra": zu hören um 8.05 Uhr auf BR Heimat.
Karfreitag, 29.03.2024
Monumentalkreuze
Stumme Zeugen eines Jahrtausends
Von Andreas Estner
Schaftlach ist eine kleine Ortschaft im bayerischen Oberland, nicht weit vom Tegernsee. Kaum jemand würde vermuten, welch ein großer Schatz in der Dorfkirche von Schaftlach hängt: Es ist eines der ältesten Monumentalkruzifixe Europas. Kunstexperten haben vor etlichen Jahren die Entstehungszeit der Christusfigur auf die Zeit um 970 datiert.
Das "Schaftlacher Kreuz" ist aber nicht das einzige überlebensgroße Kreuz aus dem Mittelalter in Bayern. Auch in Schlehdorf am Kochelsee und in Altenstadt im Pfaffenwinkel finden sich monumentale Kreuze, die rund tausend Jahre alt sind. Das älteste ist das "Enghauser Kreuz" im Landkreis Freising. Es ist 2,34 Meter hoch und 1,78 Meter breit und hängt in der Filialkirche der winzigen Ortschaft Enghausen. Experten haben die Entstehung auf das Jahr 890 datiert. Es gilt damit als das älteste Monumentalkreuz der Welt.
In diesem Heimatspiegel extra gibt uns Andreas Estner einen Einblick in die kleine Welt der großen Kreuze in Bayern.
Ostersonntag, 31. März 2024
Mit Siegesfahne und Segensgestus
Die Auferstehung Christi in der Kunstgeschichte Bayerns
Von Stefan Semoff
Sichtbar machen, was niemand gesehen hat: Für Bildhauer, Maler und Kupferstecher war die Darstellung des größten Mysteriums des christlichen Glaubens stets eine besondere Herausforderung. Die älteste bildliche Darstellung der Auferstehung Jesu Christi überhaupt lässt sich im Bayerischen Nationalmuseum betrachten:
Eine Elfenbeintafel aus dem 4. Jahrhundert zeigt den Besuch der Frauen am Grab und simultan die Himmelfahrt Christi. Vollkommen anders dagegen gibt sich die "himmelstürmende" Pracht-Architektur des Auferstehungsaltars von Hans Degler: ein Meisterwerk barocker bairisch-schwäbischer Schnitzkunst in St. Ulrich und Afra in Augsburg.
Von der spätantiken Bildhauerei bis zum kriegskritischen Realismus von Albin Egger-Lienz reicht die Palette berühmter Auferstehungs-Darstellungen in der Kunstgeschichte des bayerisch-süddeutschen Kulturraums.
Stefan Semoff zeichnet im Heimatspiegel extra am Ostersonntag Entwicklungsschritte eines vielfach dramatisch gestalteten Bildtypus‘ der abendländischen Kultur nach und umrahmt sie mit feierlicher österlicher Volksmusik.
Ostermontag, 1. April 2024
Die Geschichten der Sigl Marl
Aus den Lebenserinnerungen einer Kleinhäuslerin
Von Arthur Dittlmann
In längst vergangene Zeiten folgen wir der Böbracherin Maria Sigl - genannt "Marl" (1899-1993): In den 80er-Jahren hat sie einer Journalistin des BR Fernsehens ihre Lebenserinnerungen erzählt - das Tonbandgerät ist mitgelaufen.
Aus diesem umfangreichen Material schöpft Arthur Dittlmann, wenn er im Heimatspiegel extra die Kleinhäuslerin Marl aus ihrem kargen Leben erzählen lässt, wie sie barfuß in die Kirche gegangen ist, wie sie von einer Kuh schwer verletzt wurde - und warum sie mit ihrem Mann nicht getanzt hat. Der war nämlich Musikant und ist lieber hinterm Instrument gesessen.
Marl erzählt in einem unverfälschten Waidler-Dialekt und so wird der Heimatspiegel extra auch zu einem kleinen Sprachkurs, einer vergnüglichen Einführung in die "schöne Waldlersprach".