BR-Heimatspiegel extra Konfirmation in Eschenfelden

Konfirmation in Eschenfelden
Kirchliche und weltliche Bräuche in der westlichen Oberpfalz
Von Evi Strehl

Während der Religionskriege in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mussten sich nicht nur die Oberpfälzer des Öfteren einem Glaubenswechsel unterziehen: römisch-katholisch - evangelisch-lutherisch - calvinistisch - reformiert und retour. In Deutschland endete dies 1555 mit dem Augsburger Religionsfrieden. Die Lösung hieß „cuius regio, eius religio“, „wessen Land, dessen Glaube“ oder "wes der Fürst, des der Glaub". In Deutschland bestimmte also der jeweilige Fürst bzw. in den Reichsstädten der Magistrat die Konfession des Landes und der Stadt.
Im Herzogtum Pfalz-Neuburg, zu dem auch das oberpfälzische Fürstentum Sulzbach gehörte, hatte Pfalzgraf Ottheinrich am 22. Juni 1542 per Edikt die Reformation eingeführt. Die Gegend um Sulzbach-Rosenberg ist bis heute vorwiegend evangelisch geblieben. Und so wird in der Kirche "Corpus Christi" in Eschenfelden jedes Jahr am Weißen Sonntag, am Sonntag nach Ostern also, die Konfirmation der jungen Christen begangen. Wochenlang wird dieses große Ereignis vorbereitet: von den "Konfis" und ihrem Pfarrer Konrad Schornbaum, von der evangelischen Kirchengemeinde und natürlich von den Familien und Paten.
Eschenfelden liegt im Hirschbachtal, einer landschaftlich reizvollen Mittelgebirgslandschaft des Oberpfälzer Jura, am Rande des Naturparks "Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst".
Diese Gegend hat nicht nur eine interessante Geschichte im Hinblick auf die Ökumene vorzuweisen, sondern auch noch alte Jugendbräuche erhalten, wie zum Beispiel das "Ojasinga", das Eiersingen von Ostersonntag auf Ostermontag, und das Kirchweihbaum-Austanzen der verschiedenen Juradörfer im Sommer. Auch volksmusikalisch hat diese Gegend einiges zu bieten, weiß Evi Strehl in diesem "Heimatspiegel extra" zu berichten. Sie war im vergangenen Jahr zu Gast bei der Konfirmation in Eschenfelden.