BR Heimat

Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Das sogenannte "Lorscher Arzneibuch" liegt in der Handschriftensammlung der Staatsbibliothek Bamberg auf einem Stehpult. Die frühmittelalterliche Handschrift zur Klostermedizin entstand Ende des 8. Jahrhunderts und wurde am 18. Juni 2013 als Weltdokumentenerbe von der UNESCO in das Register "Memory of the World" aufgenommen. | Bild: Timm Schamberger/picture-alliance/dpa

Samstag, 12.01.2019
21:05 bis 22:00 Uhr

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BR Heimat

Mit Knoblauch gegen Warzen
Forschungsgruppe Klostermedizin der Uni Würzburg entdeckt Kräuter der Mönche für moderne Medizin neu
Von Wolfram Hanke

Mit scharfer Klinge
Auf Messers Schneide
Von Wolf Gaudlitz

Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Mit Knoblauch gegen Warzen
Forschungsgruppe Klostermedizin der Uni Würzburg entdeckt Kräuter der Mönche für moderne Medizin neu
Von Wolfram Hanke

Klosterbewohnern hat man im Mittelalter den Mönchspfeffer als "Anti-Aphrodisiakum" empfohlen - zur Zügelung von unangebrachten Lustgefühlen. Auch bei Menstruationsbeschwerden wurde das Kraut verordnet. Über Jahrhunderte hinweg half die Arznei der Mönche Kranke zu heilen und in den Klöstern wurde das Wissen über Heilpflanzen sorgfältig dokumentiert.
Die Forschergruppe "Klostermedizin" an der Würzburger Universität beschäftigt sich intensiv mit diesen alten Rezepturen und auch die Pharmaindustrie hat die Medizin des Mittelalters für sich entdeckt. Die Forscher haben verschiedene Klöster, unter anderem das Benediktinerkloster in Salzburg, nach Informationen durchforstet, eine Datenbank mit hunderten teils vergessenen Pflanzen erstellt und deren Anwendung mit der modernen Phytotherapie verglichen. Die Wirkung von Fenchel gegen Husten und Verdauungsprobleme oder die umfangreichen Anwendungsgebiete der Melisse haben über Jahrhunderte hinweg nichts an Popularität eingebüßt. In den lateinischen Klosterhandschriften schlummern aber auch Pflanzen, die seit Jahrhunderten ein Schattendasein fristen. Wie beispielsweise der Mönchskopf oder das Johanniskraut, das früher als Hexenkraut beschrieben wurde. "Der Arzneischatz der Klostermedizin ist viel größer, als was bisher von der Schulmedizin an Heilpflanzen untersucht wurde", meint Johannes Mayer von der Forschergruppe Klostermedizin.

Mit scharfer Klinge
Auf Messers Schneide
Von Wolf Gaudlitz

Ein kunstvoll geschmiedetes Messer ist ein Kultgegenstand. Und vom Messer bis zur scharfen Sense gilt es, gekonnt, bewusst und vorausschauend - eben vorsichtig! - mit dem gefährlichen Gegenstand umzugehen! Daran erkennt man die Meister ihres Faches: den Metzger, den Barbier, den Landwirt, den Jäger, den Säger, den Weltenbummler und natürlich allen voran den Messerschmied selbst.
Um die Notwendigkeit einer scharfen Klinge weiß jeder, der seine Schneid-Arbeit als Profi ausüben will. Wolf Gaudlitz ist auf die Suche nach merkwürdigen "Schnittkünstlern" gegangen, die sich meisterhaft in Sachen "scharfer Klinge" auszudrücken verstehen und diesem Zeit-für-Bayern-Feature die entsprechende Schärfe verleihen. Die Kunst, das geschärfte Werkzeug richtig zu beherrschen, wird hier in dieser "Zeit für Bayern" ausdrucksstark vor Augen geführt - scharfsinnig, traditionsbewusst und berufsspezifisch.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!