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Puls und Blutdruck

Der Kreislauf Puls und Blutdruck

Stand: 23.11.2018

Messung von Puls und Blutdruck mit einen Pulsmessgerät | Bild: picture-alliance/dpa

Der Blutdruck steigt bei jeder Pulswelle an und fällt wieder, wenn diese abklingt. Zählt man den Puls, zählt man die Zahl der Zusammenziehungen des Herzens pro Minute. Die Gefäße verfügen über Rezeptoren, die registrieren, wie stark ihre Wand vom Blut ausgedehnt wird. Eine Aufgabe der Nieren ist die anschließende Blutdruckregulation. Dabei kommt es darauf an, bei bestmöglicher Schonung der Gefäße den Druck so hoch zu halten, dass der "Lebenssaft" auch die kleinsten Verästelungen der Adern erreicht.

Im Laufe des Lebens ändert sich die Schlagfolge des Herzens. Üblich sind diese Pulsschläge pro Minute:

  • 1. Lebensjahr: 120-140
  • 2. Lebensjahr: 100-120
  • 3.-10. Lebensjahr: 70-100
  • Bei Erwachsenen: 70-80

Wenn das Herz schneller schlägt

Bei emotionaler Erregung, körperlicher Belastung oder bei krankhaften Zuständen (Fieber, Virusinfektion) nimmt die Anzahl der Herzschläge pro Minute zu. Anregend wirkt dabei das Hormon Adrenalin. Die Arterien in der Muskulatur werden weiter, die Arterien unter der Haut enger. So bekommen die Muskelzellen bei Belastung mehr Blut, erhalten zusätzlich Sauerstoff und Nährstoffe und können wirkungsvoller arbeiten.

Die normale Pumpleistung des Herzens beträgt fünf Liter pro Minute, bei Anstrengung steigt sie auf 15 Liter, beim Sport auf bis zu 30 Liter. Dieses enorme Arbeitspensum kann der Herzmuskel nur bewältigen, wenn er selbst ausreichend mit frischem und sauerstoffreichem Blut versorgt wird. Dazu sind eigene Gefäße vorhanden, die das Herz kranzförmig umgeben.

Herz-Kreislauferkrankungen

Gefährlich wird es, wenn - bedingt durch Kalk- und Fettablagerungen - nicht ausreichend Blut durch die Gefäße fließt. Bei Belastung kommt es zu Sauerstoffmangel im Herzmuskel, Schmerzen in der Brust sind die Folge. Möglich ist auch ein Gefäßverschluss. Trifft es ein Kranzgefäß, ist das Herzinfarktrisiko hoch. Wird ein Gefäß für die Versorgung des Gehirns abgeriegelt, kann es zum Schlaganfall kommen. Aber auch ein Gefäßverschluss in der Peripherie darf nicht unterschätzt werden. Ein ungesunder Lebensstil mit Rauchen und fettreicher Ernährung gilt als Hauptgrund für die gefürchtete "Arterienverkalkung".

Sind die Herzklappen defekt, wird der Bluttransport gebremst. Mögliche Gründe für Klappenerkrankungen sind Alter, genetische Ursachen oder der Riss von Sehnenfäden, an denen die Klappen aufgehängt sind. Patienten spüren die mangelnde Leistungsfähigkeit des Herzens, wenn sie beispielsweise beim Treppensteigen "schlapp machen" oder öfter pausieren müssen.

Herzreparaturen

Kardiologie und Herzchirurgie sind für Herzerkrankungen zuständig. Klappenerkrankungen begegnen Mediziner mit dem Implantieren von Kunststoff- oder Tierherzklappen (Schwein), auch beschädigte Sehnenfäden können ersetzt werden. Verkalkte Herzkranzgefäße lassen sich mit Ballons weiten, kleine Röhren (Stents) sorgen für die langfristige Öffnung. Bei Bypass-Operationen werden verengte oder verstopfte Adern ersetzt, das Blut wird via "Umgehungsstraße" um einen Engpass herumgeführt. Wenn das Herz unregelmäßig schlägt, helfen batteriebetriebene Schrittmacher, die elektrische Impulse aussenden und die Aufgabe des Sinusknotens übernehmen. Die bedeutendste Operation ist die Herztransplantation, das Einsetzen eines menschlichen Spenderherzens.

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