André Jung liest Jon Fosse: Der andere Name
Literaturnobelpreisträger Jon Fosse über sein literarisches Credo, über Wellen und über „Kunst, die geschieht“. Dazu liest André Jung aus dem Monolog eines Malers. Redaktion und Moderation: Judith Heitkamp

"… er sitzt auf der Bank, sie sitzt auf der Schaukel, beide sitzen nur da, und warum sitzen beide nur da? Warum reden sie nicht miteinander? Warum sitzen sie ganz reglos, als wären sie auf einem Bild? Denke ich, jaja genau wie auf einem Bild, einem Bild, das ich malen kann …"
(Olav H. Hauge)
Für seine innovativen Dramen und für seine Prosa „die dem Unsagbaren eine Stimme geben“, wird der Norweger Jon Fosse mit dem Nobelpreis für Literatur 2023 ausgezeichnet. Zur Entscheidung der Akademie wiederholen die radioTexte am Sonntag eine Sendung von 2019, dem Jahr, in dem Norwegen das Gastland der Frankfurter Buchmesse war. Wenn er schreibe, entspreche das am ehesten dem Hören, sagte Fosse damals im Gespräch mit Cornelia Zetzsche. Er versuche in der Literatur einfach, bei sich zu bleiben: „Kunst geschieht“.
Der Schauspieler André Jung, der auch auf der Bühne Fosse-Stücke gespielt hat, liest einen Ausschnitt aus dem Roman „Der andere Name“: Regie: Eva Demmelhuber. Redaktion: Judith Heitkamp. Mit freundlicher Genehmigung des Rowohlt-Verlags können wir diese Sendung auch im Podcast Lesungen anbieten.