Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Django Reinhardt, Sinti und Roma

Django Reinhardt mit Gitarre im New Yorker Jazzclub "Aquarium". Foto, ca. November 1946  | Bild: picture alliance / akg-images

Dienstag, 27.09.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Django Reinhardt
König des Gypsy-Jazz

Die deutschen Sinti und Roma
Die Geschichte einer Minderheit

Das Kalenderblatt
27.9.1938
Die "Queen Elizabeth" sticht in See
Von Birgit Magiera

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Django Reinhardt - König des Gypsy-Jazz
Autor: Markus Mähner / Regie: Petra Herrmann-Böck
Es steht außer Frage: Die Musik des Gypsy-Jazz, auch Manouche genannt, ist untrennbar mit dem Namen Django Reinhardt verbunden. Noch heute benennen sich viele Musikgruppen oder Jazzbars nach ihm. Kein Wunder, denn der in Belgien geborene Gitarrist gilt als der Begründer dieser Stilrichtung und somit als Wegbereiter des europäischen Jazz. Trotz einer Brandverletzung, die ihm zwei Finger seiner linken Hand lähmte, zählt er bis heute zu den großen Virtuosen auf seinem Instrument. In den 30er und 40er Jahren verwandelte er Paris, wo er in einem Wohnwagen lebte, in das Zentrum des Jazz. Und obwohl er als Jazzmusiker und Sinti einer bei den Deutschen Nationalsozialisten äußerst unbeliebten Spezies angehörte, blieb er bis zum Ende des 2. Weltkrieges unbehelligt im besetzten Paris. Denn nicht nur die Franzosen liebten seine Musik...
Erstsendung 30. Januar 2018

Die deutschen Sinti und Roma - die Geschichte einer Minderheit
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Sabine Kienhöfer
Die Geschichte der Sinti und Roma ist geprägt von Verfolgung und Diskriminierung. Bereits vor 2000 Jahren wurden sie aus ihrer Heimat in Nordwestindien vertrieben. Wohin die Sinti und Roma von dort aus gingen, ist historisch nicht eindeutig belegt. Nach Westeuropa kamen sie aber spätestens im 15. Jahrhundert. Im Heiligen Römischen Reich waren sie zunächst geduldet, doch verbreiteten sich bald Vorurteile gegenüber den "Fremden". Der Freiburger Reichstag Ende des 15. Jahrhunderts erklärte sie schließlich zu Vogelfreien. Danach kam es immer wieder zu Tötungen und Vertreibungen. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurden Sinti und Roma offiziell registriert. Auf diese Akten griffen später die Nationalsozialisten zurück. 1936 gab es den Erlass zur "Bekämpfung der Zigeunerplage". Die massenhafte Ermordung von Sinti und Roma war die Folge. Dieser Genozid wurde in Deutschland auch noch lange nach 1945 verschwiegen.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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