Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Vulkane und Feuer

Ein rauchender Vulkan. | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 07.07.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Vulkanausbruch
Und was kommt danach?

Feuer weltweit
Der "normale" Ausnahmezustand

Das Kalenderblatt
7.7.2001
Erster Peoplemover eingeweiht
Von Hellmuth Nordwig

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Vulkanausbruch - und was kommt danach?
Autorin: Brigitte Kramer / Regie: Sabine Kienhöfer
La Palma, Heimaey. Zwei Inseln, die eine spanisch, die andere isländisch, haben in jüngster Zeit einen Vulkanausbruch erlebt. Auf Heimaey kam es 1973 zu einer unerwarteten Eruption des Eldfell, auf La Palma explodierte 2021 das Innere des Cumbre Vieja. Wie lebt man mit den Folgen dieser Naturkatastrophe? Was tun mit den Tonnen Asche, die alles bedecken? Was passiert mit all dem, was für immer begraben ist, Häuser, Plantagen, Felder, Straßen, aber auch Autos, Öltanks, Giftmüll? Kann man die neue Oberfläche wieder nutzbar machen? Vorerst ist dort an Landbau oder Wiederaufbau nicht zu denken: Denn die Lavaströme, die einen Teil der Westküste bedecken, sind steinhart und teils sehr scharfkantig. Wie ist Lava überhaupt beschaffen, welche Arten gibt es? Die 5.300 Bewohner von Heimaey haben durchaus Profit gezogen aus dem Unglück: Die Insel ist heute wieder grün, hat 20 Prozent mehr Fläche, und der Hafen bekam Wellenbrecher aus erstarrter Lava. Mit den herumliegenden Lavabrocken (Pyroklastika) wurde der Flughafen ausgebaut und aus den im Inneren noch immer heißen Lavaflüssen gewinnen die Bewohner geothermale Energie, mit der sie ihre Häuser heizen. Auf La Palma beginnt der Neuanfang gerade. Die Bewohner der fruchtbaren Vulkaninsel, auf der vor allem Wein, Bananen und Avocados angebaut werden, arbeiten sich durch Ascheberge, legen Straßen frei und entwickeln einen Plan für Lava-Tourismus.

Feuer weltweit - der "normale" Ausnahmezustand
Autorin: Roana Brogsitter / Regie: Axel Wostry
Am Anfang war Feuer. Ohne Feuer wäre die Erde nicht der Planet geworden, der sie heute ist. Es brodelt in ihrem Inneren, doch auch auf der Erdoberfläche brennt es. 300 bis 600 Millionen Hektar Vegetation fallen jedes Jahr den Flammen zum Opfer. In vielen Regionen spielen Feuer eine elementare Rolle für den Erhalt der Ökosysteme. Feuer bedeutet hier nicht Vernichtung, sondern Leben. Zahlreiche Pflanzen haben sich nicht nur durch Tricks an Feuer angepasst, oft könnten sie ohne Feuer gar nicht überleben. An manchen Orten brennt es jedes Jahr, an anderen alle fünf bis zehn oder nur alle paar 100 Jahre. Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Bränden - am Ende haben aber alle eines gemeinsam: Sie ermöglichen Regeneration. Feuer ist in der Natur ein ganz "normaler" Ausnahmezustand. Das Zusammenspiel zwischen Feuer und Natur ist jedoch aus dem Gleichgewicht geraten. "Feuer treten heute am falschen Ort, zur falschen Zeit, zu heftig und zu häufig auf", sagt Dr. Susanne Winter vom WWF. Schuld ist der Mensch - direkt, aber auch indirekt durch die von ihm verursachte Klimaerwärmung. Der Mensch hat sich vom Feuer entfremdet, sagt Prof. Johann Goldhammer, er hat verlernt, es zu nutzen, setzt es ein, wo es nicht hingehört und löscht es, wo es brennen sollte. Der Direktor des Global Fire Monitoring Center glaubt deshalb, dass wir am Anfang eines neuen Erdzeitalters stehen, des Pyrozäns, des Zeitalters des Feuers.
Erstsendung 19.06.2020

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Matthias Eggert

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