Bayern 2

     

radioWissen AIDS und Antibiotika

Ein Glas Wasser mit Tabletten in Blisterverpackung. | Bild: BR/Lisa Hinder

Freitag, 21.01.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

AIDS
Das (fast) vergessene HI-Virus

Antibiotika
Medizinrevolution mit Nebenwirkungen

Das Kalenderblatt
21.1.1937
Marcel Boulestin tritt als erster Fernsehkoch auf
Von Herbert Becker

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

AIDS - das (fast) vergessene HI-Virus
Autorin: Jeanne Turczynski / Regie: Sabine Kienhöfer
Anfang der 1980er Jahre tauchten in den USA erste Fälle einer merkwürdigen Krankheit auf. Betroffen waren meist homosexuelle Männer, sie litten an Infektionen, Fieber, grippalen Symptomen, oftmals Lungenentzündung aber auch eine seltene Art von Hautkrebs war darunter. Schnell stellte sich heraus, dass der Erreger im Blut war und binnen kurzer Zeit das Immunsystem lahmlegte. Die Diagnose HIV war damals ein sicheres Todesurteil. 1982 wurden auch in Deutschland die ersten Fälle der "Erworbenen Immunschwäche" diagnostiziert. Die Mär von der "Schwulenkrankheit" war geboren.
Inzwischen ist bekannt, wie HIV übertragen wird, dass es jeden treffen kann: Männer, Frauen, Menschen egal welcher sexuellen Orientierung. Der Erreger wird durch Blut und beim Sex übertragen. Inzwischen kann die Krankheit allerdings gut behandelt werden. Eine Pille am Tag genügt, allerdings ist HIV eine chronische Krankheit und nicht heilbar. Und in den ärmeren Ländern ist das Medikament oft zu teuer. Weltweit starben 2019 etwa 700.000 Menschen an der Infektion.
Wer sich infiziert, muss ein Leben lang Medikamente nehmen. Ärzte, Gesundheitsmitarbeiter und Langzeitinfizierte schildern ihren Blick auf die Geschichte von HIV, einer Pandemie, die ihren Schrecken verloren hat und deshalb in Vergessenheit geraten ist.

Antibiotika - Medizinrevolution mit Nebenwirkungen
Autorin: Yvonne Maier / Regie: Kirsten Böttcher
Mittelohrentzündung, Tuberkulose oder eine infizierte Wunde - hier helfen Antibiotika. Aus unserem modernen Leben sind Antibiotika tatsächlich nicht mehr wegzudenken. Dabei ist es noch nicht einmal hundert Jahre, dass die Menschen dieses revolutionäre Medikament gegen krankmachende Bakterien kennen. 1928 entdeckte der britische Mediziner Alexander Fleming in seiner Petrischale das, was später als Penicillin bekannt werden sollte. Es war eines der ersten und ist bis heute eines der ältesten noch verwendeten Antibiotika der Welt. Doch Fleming war nicht der einzige, der sich um die Jahrhundertwende aufmachte, Krankheitserreger zu eliminieren. Auch in Deutschland wurde unter Robert Koch und Paul Ehrlich dazu geforscht, auch wenn deren Antibiotika anders wirkten als das Penicillin. Bis heute werden die meisten Antibiotika nach dem Vorbild der Natur erzeugt. Denn in unseren Böden fechten Pilze, Bakterien und andere Mikroorganismen einen dauernden Kampf gegeneinander aus. Und diese Strategien macht sich die Medikamentenentwicklung zu Nutze. Problematisch wird das, wenn ein unvernünftiger Umgang mit Antibiotika in Krankenhäusern oder in der Tiermast dafür sorgt, dass sich Antibiotika-Resistenzen auch in der Natur ausbreiten. Es kann durchaus sein, dass das Zeitalter des Antibiotikums schon innerhalb unseres Jahrhunderts wieder endet.
BR 2019

Moderation:
Redaktion: Matthias Eggert

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