Bayern 2

     

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Fuggerei Augsburg | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 13.09.2021
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Fuggerei in Augsburg
Die älteste Sozialsiedlung der Welt

Urmutter der Mexikaner
Malinche

Das Kalenderblatt
13.9.1968
Zwei deutsche Erfinder entwickeln die Chipkarte
Von Thomas Grasberger
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar

Die Fuggerei in Augsburg - die älteste Sozialsiedlung der Welt
Autorin und Regie: Dorit Kreissl
"Wohnung in idyllischer Lage zu vermieten, im Herzen Augsburgs, etwa 60 Quadratmeter groß mit Garten. Die Mietkosten: 88 Cent im Jahr und täglich ein Vater Unser, ein Ave Marie und das Credo für Jakob Fugger und seine Nachkommen". So könnte eine Wohnungs-Anzeige aussehen für die älteste Sozialsiedlung der Welt - die Fuggerei. Jakob Fugger genannt "Der Reiche" gründete sie 1521. Damals mussten die Mieter einen rheinischen Gulden pro Jahr bezahlen, heute wären das 88 Cent - und das ist die Summe, die tatsächlich auch heute noch als Jahreskaltmiete verlangt wird.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Siedlung zu zwei Dritteln zerstört, aber bald wieder aufgebaut. Heute wie damals gelten für Bewerber folgende Voraussetzungen: Sie müssen ohne eigenes Verschulden in Armut geraten und katholisch sein und in Augsburg wohnen. Die Fuggerei ist eine Stadt in der Stadt mit eigener Kirche, einer Mauer und drei Toren, die nachts geschlossen werden. In den 67 Häusern mit 140 Wohnungen wohnen heute etwa 150 Menschen.
Erstsendung: BR 2014

Urmutter der Mexikaner - Malinche
Autorin: Sylvia Schopf / Regie: Axel Wostry
Als Malinche, Malinalli, Malintzin und Marina ist die aztekische Adlige in die Geschichte eingegangen. Bis heute wird sie verklärt, verehrt, verurteilt und beschimpft als Verräterin ihres Volkes, als Urmutter der Mexikaner, als erste Kulturvermittlerin zwischen den spanischen Eroberern und den Azteken.
Nach einer kriegerischen Auseinandersetzung mit einem Mayastamm erhielt der spanische Eroberer Hernán Cortés die junge Aztekin als Friedenstribut zusammen mit 19 anderen Frauen. Aufgrund ihrer Sprachbegabung wurde Malinche schon bald seine Übersetzerin, ständige Begleiterin und Beraterin. Mehr noch! Sie wurde seine Geliebte und hatte mit ihm zusammen einen Sohn. Er gilt als der erste Mexikaner bzw. Mestize und Malinche als Urmutter der Mexikaner. Gewiss ist, dass Cortés seine Dolmetscherin und Geliebte nach der Eroberung des Aztekenreiches mit einem seiner Hauptmänner verheiratete. Danach verschwindet Malinche aus dem Fokus der Geschichtsschreibung. Wann, wie und wo sie starb, ist ebenso ungewiss wie ihre Kindheitsgeschichte, um die sich viele Mythen ranken. Wieso lebte die junge adlige Aztekin als Sklavin bei den Maya? Wurde sie von ihren Eltern verkauft oder weggegeben?
Erstsendung: BR 2014

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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