radioTexte - Das offene Buch Preisgekrönt: Iris Hanika - "Echos Kammern"

Sonntag, 27-6-2021
12:30 PM
to 1:00 PM
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Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Mit einer modernen Variante des Mythos von Echo und Narziss zwischen New York und Berlin gewann die Schriftstellerin Iris Hanika den Preis der Leipziger Buchmesse 2021 für Belletristik. "Echos Kammern": ein kluges, heiteres, literarisches Spiel mit Mythen, Großstadt- und Liebesromanen der Weltgeschichte. Lesung: Katja Bürkle. Cornelia Zetzsche im Gespräch mit Iris Hanika.
Es beginnt und endet in Manhattan, wo Sophonisbe auf einer Party von Beyoncé auf Josh trifft. Sie: schon im sechsten Lebensjahrzehnt. Er: ein junger schöner Doktorand, der ihr Sohn sein könnte. Die Begegnung setzt sich in Berlin fort und wird mit Roxanne, die sich in Josh verliebt, ziemlich kompliziert. Iris Hanika nimmt in ihrer kosmopolitischen Großstadt-Romanze die Macht des Geldes aufs Korn, die Gentrifizierung in New York und Berlin. Sie überschreibt in "Echos Kammern" den Mythos von Echo und Narziss und berühmte Großstadtromane wie "Manhattan Transfer". Sie tut das belesen, heiter, ironisch, in verschiedensten Textsorten und einer erfundenen Sprache.
In der Leipziger Jury-Begründung heißt es:
"Iris Hanika schreibt unbeirrt und seit fast drei Jahrzehnten ihre Literatur, schreibt auf ihrem Stern, an ihrem Stern. Als eine der eigensinnigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsdichtung, die mit brutal klarem und unverschämten Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse schauen kann. Und dann wieder unheimlich erheitert. Iris Hanika übt in aller Virtuosität ihre Sprachexperimente aus und ja, sie hat diebische Freude daran, dass sie das jeden Moment den Roman kosten könnte. Eben dieses riskante Schreiben zeichnet sie aus."
Lesung: Katja Bürkle
Regie: Eva Demmelhuber
Im Gespräch: Iris Hanika
Moderation und Redaktion: Cornelia Zetzsche
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags können wir die Sendung als kostenlosen Podcast anbieten.