radioTexte - Das offene Buch Elke Erb - Büchner-Preisträgerin 2020

Am 31. Oktober erhält die Dichterin und Übersetzerin Elke Erb den renommierten Büchner-Preis für ihren "poetischen Sachverstand, der sich auch in ihrer reichen übersetzerischen Arbeit zeigt". Nachzulesen im neuen Gedichtband "Das ist hier der Fall".
Lesung: Elke Erb, Friederike Mayröcker, Volker Braun, Ulrike Draesner, Steffen Popp und Beate Himmelstoß

Nach der Sendung als kostenloser Podcast unter bayern2.de/lesungen verfügbar

Elke Erb, 1938 als Kriegskind in Scherbach in der Eifel geboren, kam also aus dem Westen und wuchs in der DDR auf, weil die Eltern anfangs dort das bessere Deutschland erhofften. Sie wurde Lektorin im Mitteldeutschen Verlag Halle und später eine der eigenwilligsten und experimentierfreudigsten Lyrikerinnen des Landes. Eine "unverdrossene Aufklärerin", schrieb die Büchner-Preis-Jury; hochgelobt auch für ihre Übertragungen aus dem Russischen, einer Ikone wie Marina Zwetajewa etwa, von Boris Pasternak und anderen. Ihr Werk umspannt ein halbes Jahrhundert. Quelle ihrer Gedichte ist der Alltag, ist das beobachtende Ich, sind philosophische Seitenpfade und ist die Sprache als Untersuchungsgegenstand.
Das "prozessurale" Schreiben der inzwischen 82-Jährigen Elke Erb ist beispielhaft auch für jüngere Generationen. Kein Zufall, dass zwei junge Lyriker nun eine Auswahl ihrer Gedichte bei Suhrkamp herausgeben: Steffen Popp, 42, aus Greifswald und Monika Rinck, 51, aus Zweibrücken, beide inzwischen in Berlin. "Das ist hier der Fall. Ausgewählte Gedichte der Büchner-Preisträgerin" erscheint am 26. Oktober. Die Dichter-Kollege*Innen Steffen Popp, Volker Braun, Ulrike Draesner und Friederike Mayröcker bilden das Gratulationsensemble.

Lesung: Elke Erb, Beate Himmelstoß, Volker Braun, Ulrike Draesner, Friederike Mayröcker, Steffen Popp,
Moderation und Redaktion: Cornelia Zetzsche