Bayern 2

     

radioWissen Geschichte Japans

Ein Blick auf vier Japanerinnen, die nebeneinander sitzen | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 09.03.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Philipp Franz von Siebold
Begründer der Japanforschung

Japans Öffnung zum Westen
Die Meiji-Zeit

Das Kalenderblatt
9.3.1945
Uraufführung von "Kinder des Olymp"
Von Brigitte Kohn
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Philipp Franz von Siebold - Begründer der Japanforschung
Autorin: Leo Hoffmann / Regie: Sabine Kienhöfer
Der Konservator Moritz von Wagner schwärmt von der Ausstellung in den Arkaden des Münchner Hofgartens: auserlesen sei sie - und umfassend! Eine ethnographische Mustersammlung, die das ganze Kulturleben abdecke, Gewerbe, Wissenschaften, Künste, Staatseinrichtungen, Volksleben ... So viel Einsicht und Verständnis für das im Bayern des Jahres 1868 unbekannte Nippon böte diese kluge Sammlung des Forschers Philipp Franz von Siebold, dass man sich die Reise ins ferne Japan sparen könne, wenn man sie gesehen habe. Der in Würzburg gebürtige Arzt und Naturforscher Siebold war einer der wenigen Europäer, die das ostasiatische Inselreich, das sich seit den 1630er-Jahren westlichen Einflüssen verschlossen hatte, erforschen konnten. Von seinem zweiten Aufenthalt in Japan, 1859 bis 1862, bringt er über 3000 Objekte zurück. Als die bayerische Regierung sie endlich ankauft, ruht der Begründer der Japanforschung längst auf dem Alten Südfriedhof in München. Seine Sammlung wird zum Kern des Museums Fünf Kontinente. (1015 ilz)

Japans Öffnung zum Westen - Die Meiji-Zeit
Autorin: Isabella Arcucci / Regie: Sabine Kienhöfer
Es war das Jahr 1873, als die japanische Kaiserin die schwarze Eisentinktur von ihren Zähnen wischte. Jahrhundertelang hatten schwarze Zähne als schön gegolten. Doch die Europäer und Amerikaner, die sich nun in Nippon breit machten, fanden schwarze Zähne furchtbar. Genauso furchtbar wie die Tatsache, dass sich in Japan Männer und Frauen gemeinsam nackt im Badehaus wuschen und mir nichts dir nichts in die Gegend spuckten! Über 200 Jahre hatte kaum ein Ausländer Japan betreten dürfen. Mitte des 19. Jahrhunderts erzwangen die Westmächte die Öffnung des Inselreichs. Wollten die Japaner vom Westen respektiert und nicht schikaniert werden wie die Chinesen, dann mussten sie seine technischen Errungenschaften übernehmen und genauso werden, wie die Europäer und Amerikaner selbst: Eisenbahn fahren, Walzer tanzen, Fleisch essen und Frack tragen. Meiji-Zeit, "Zeit der erleuchteten Regierung", wird diese Epoche genannt, in der Japan verzweifelt versuchte seine eigene Kultur mit dem in Einklang zu bringen, was der Westen für "zivilisiert" hielt.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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