Bayern 2

     

radioWissen Freihandel und sein Vater

David Ricardo - Begründer des Freihandels | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 12.07.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

David Ricardo
Begründer des Freihandels

Freihandel
Geschichte eines Weltmodells

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Von Thomas Grasberger

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David Ricardo - Begründer des Freihandels
Von Christian Sachsinger / Regie: Sabine Kienhöfer
Er ist einer der Urväter der Volkswirtschaftslehre, jeder VWL-Student muss sich mit ihm auseinandersetzen: David Ricardo, englischer Selfmade-Wissenschaftler, Börsenmakler und Multimillionär. Er machte Anfang des 19 Jahrhunderts als Finanzjongleur früh an der Londoner Börse ein Vermögen und verwendete danach seine Zeit hauptsächlich darauf, die Ökonomie mit Modellen zu durchdringen. Eine seiner wichtigsten Erkenntnisse: Jedes Land exportiert am besten jenes Gut, bei dem sein Wettbewerbs-Nachteil am geringsten ist. Auf Basis dieser Theorie der komparativen Kostenvorteile funktioniert seit Jahrzehnten der Handel zwischen den großen Wirtschaftsnationen. Ricardo war schon zu Lebzeiten eine Berühmtheit. Er galt als unbestechlich und legte sich, wenn er von etwas überzeugt war, auch mit den Mächtigen an. Dabei half ihm auch sein sagenhaftes Vermögen. Auf seinem Landsitz Gatcombe Park residiert heute Prinzessin Anne, die Tochter der britischen Königin.

Freihandel - Geschichte eines Weltmodells
Von Maike Brzoska / Regie: Kirsten Böttcher
Freihandel ist ein relativ neues Phänomen in der Weltgeschichte. Jahrhunderte lang waren Zölle auf Waren aus anderen Ländern eine Haupteinnahmequelle für Herrscher. Das änderte sich Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Idee des Freihandels fand zunächst in Großbritannien viele Anhänger. Hintergrund war eine Wirtschaftskrise in den 1830er-Jahren, für die man die "Corn Laws" verantwortlich machte. Die gesetzlichen Einfuhrzölle auf Getreide verteuerten das tägliche Brot der Menschen und dienten lediglich den Interessen der Landwirtschaftslobby, argumentierten die "Free Trader" - mit Erfolg. Von Großbritannien aus verbreitete sich die Idee. Mit bilateralen Verträgen sicherten sich europäische Staaten gegenseitig Zollfreiheit zu. Allerdings hielten die Übereinkünfte nur bis zu nächsten größeren Wirtschaftskrise. Vor dem Ersten Weltkrieg war der Schutz nationaler Industrien wieder populär. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann mit dem Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen, kurz Gatt, eine lange Phase sinkender Zölle. Staaten weltweit traten dem Gatt bei, um am internationalen Handel teilnehmen zu können. 1995 schließlich wurde aus dem Gatt die Welthandelsorganisation (WTO), die den globalen Freihandel sichern soll.

Moderation:
Redaktion: Nicole Ruchlak

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