Bayern 2

     

radioWissen Jack London und Hermann Melville

Der junge Jack London, Foto um 1900 | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 22.11.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Jack London
Austernpirat, Goldsucher, Bestsellerautor

Herman Melville
Moby Dick

Das Kalenderblatt
22.11.1969
Erstes Gen eines Bakteriums isoliert
Von Hellmuth Nordwig

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Jack London - Austernpirat, Goldsucher, Bestsellerautor
Autorin: Carola Zinner / Regie: Irene Schuck
Er scheint wie die Verkörperung des amerikanischen Traums: Jack London, geboren als uneheliches Kind am 12. Januar 1876, hatte in seiner Jugend illegal als Austernfischer gearbeitet, in Alaska nach Gold gesucht und war als Tramp durch die USA gereist. Viele seiner Abenteuer flossen später in Werke wie "Ruf der Wildnis", "Der Seewolf" oder "Lockruf des Goldes" ein, die ihn zu einem der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller seiner Zeit machten. Sein unruhiger Lebensstil änderte sich auch mit dem Erfolg nicht und trug vermutlich zu seinem gesundheitlichen Ruin bei. Als London im Alter von nur 40 Jahren starb, hinterließ er ein umfassendes literarisches Werk. Obwohl einige Kritiker monierten, er habe darin zu sehr den Geschmack des Publikums bedient, kann man Londons prägendem Einfluss auf die amerikanische Literatur des 20. Jahrhunderts kaum überschätzen.

Herman Melville - Moby Dick
Autorin: Ute Mings / Regie: Eva Demmelhuber
Im November 1851 erschien der Roman "Moby Dick" des damals erfolgreichen Abenteuerschriftstellers Herman Melville. Der Roman ist ein Monstrum von einem Buch und vielschichtig wie die ganze Welt.
Da ist zunächst eine rasante Abenteuergeschichte von einem weißen Wal mit Namen Moby Dick und Kapitän Ahab, der ihn rachebesessen jagt und sein Schiff und seine Mannschaft in den Untergang treibt. Das ist als durchaus realistische Schilderung des Alltags auf einem Walfänger erzählt. Doch Melville wollte mehr: sein Buch tauchte in die Tiefen des Meeres und folgte den Höhenflügen des menschlichen Geistes. So enthält der Roman Tragödien und Lustspiele, Predigten und Prophetien und naturkundliche Essays, und so viele Stilmittel und Tonarten er einsetzt, so viele Schichten enthält der Roman, so viele Deutungsmöglichkeiten tun sich auf. Melville erzählt eine Version des Dramas von Mensch, Natur und Gesellschaft. Sturm, Wasser, Sonne, treten auf, Philosophien und Mythen und seitenlang die Wissenschaft vom Wal. Das Schiff ist schwimmende Fabrik und Opferstätte zugleich, an Bord arbeiten modernste Maschinen im Auftrag schwarzer Magie. Hier gilt der unbedingte Wille, die Natur den eigenen Zwecken dienstbar zu machen und der unermessliche Handlungsort für all das ist das Meer.
Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Petra Herrmann

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