Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Dichter und Lenker

Winston Churchill | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 16.08.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Wenn Machthaber dichten
Stalin, Roosevelt, Gaddafi

Winston Churchill
Nobelpreisträger für Literatur

Das Kalenderblatt
16.8.1976
ABBAs Dancing Queen wird veröffentlicht
Von Julia Zöller

Als Podcast verfügbar

Wenn Machthaber dichten - Stalin, Roosevelt, Gaddafi
Autor: Rolf Cantzen / Regie: Martin Trauner
Saddam Hussein, der einstige Alleinherrscher des Irak, schrieb - quasi nach Feierabend - Romane und Gedichte. Josef Stalin, der Herrscher über die Sowjetunion verfasste in seiner Jugend romantische Gedichte und später Romanbiografien. Auch Benito Mussolini herrschte nicht nur, sondern schrieb, ebenso Muammar Gaddafi, der lybische Herrscher. Auch so manche demokratische Politiker konnten es nicht lassen - vor, während und nach ihrer Politischen Laufbahn. So stellten einige Literaturwissenschaftler: Was haben Schriftsteller und mächtige Politiker gemeinsam? Die Antwort: Beiden gefällt es, Menschen nach Belieben hin und her zu schieben, beide stammen oft aus prekären sozialen Verhältnissen, beiden gefällt es, Wirklichkeit zu gestalten. Und waren sie erst einmal an der Macht, wollten sie sich rechtfertigen oder der Nachwelt ihre Sicht der Dinge nahelegen.

Winston Churchill - Nobelpreisträger für Literatur
Autorin und Regie: Dorit Kreissl
Nur selten sind große Staatsmänner und große Kriegsherren auch große Schriftsteller. Winston Churchill vereine alle Talente, befand die Schwedische Akademie und verlieh ihm 1953 den Literatur-Nobelpreis. Mehr als 40 Bücher verfasste er, schrieb über sein eigenes Leben, Biographisches über seine Vorfahren sowie mehrere Bände über die beiden Weltkriege. Den Nobelpreis bekam Churchill aber nicht nur wegen seiner Meisterschaft in der Schilderung historischer Sachverhalte, sondern auch wegen seiner glänzenden Redekunst, mit der er Freiheit und Menschenwürde verteidigte. In diesen Reden schwor der Staatsmann die Briten auf den Kampf gegen Nazi-Deutschland ein und war erfolgreich. Schon früh hatte er die Welt vor Hitler gewarnt. Sebastian Haffner schreibt über ihn: "Ohne Churchill hätte Hitler triumphiert und ohne Hitler wäre Churchill als ein brillanter Versager und Anachronismus verstorben". Churchill nahm kein Blatt vor den Mund, so wie in seiner berühmten ersten Rede im Parlament 1940, in der er sagte: "I have nothing to offer but blood, toil, tears and sweat". Ich habe nichts zu bieten außer Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß.
Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Petra Herrmann

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