Bayern 2

     

radioWissen Hotelgeschichten und Vicki Baum

Hotel | Bild: colourbox.com

Dienstag, 16.08.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Vicki Baum
Menschen im Hotel

Hotelgeschichten
Zuhause in fremden Betten

Das Kalenderblatt
16.8.1976
ABBAs Dancing Queen wird veröffentlicht
Von Julia Zöller

Als Podcast verfügbar

Vicki Baum - Menschen im Hotel
Autorin: Brigitte Kohn / Regie: Axel Wostry
"Ich bin eine erstklassige Schriftstellerin zweiter Güte", hat Vicki Baum, geboren 1888, von sich gesagt. Sie sei ja nur eine Mutter und Hausfrau, die Romane schreibt, um die Familie durchzubringen. Doch hinter der inszenierten Bescheidenheit steckt ein rebellischer Geist und ganz viel Gespür für die Abgründe der Zeit. Vicki Baum gilt als Erfinderin des Hotelromans - ein Genre, das die Flüchtigkeit, Einsamkeit und Entwurzelung des Lebens in der anonymen Massengesellschaft einzufangen weiß. "Menschen im Hotel", 1929 erschienen, mit Greta Garbo verfilmt, weiß über den Sinn des Lebens nicht mehr zu sagen als dies: der Sehnsucht folgen und dabei weder Schmerz noch Tod fürchten.

Hotelgeschichten - Zuhause in fremden Betten
Autorin: Sylvia Schopf / Regie: Petra Herrmann
Das Hotel ist sowohl Entstehungsort als auch beliebter Schauplatz für Romane. Literaten wohnen (mehr oder weniger gerne) während Lese- oder Recherchereisen in Hotels, doch mancher wählt(e) es sogar als ständigen Wohnsitz wie Vladimir Nabokov. Der Autor des berühmten Romans "Lolita" lebte und arbeitete sechszehn Jahre im Grand Hotel in Montreux. Und Joseph Roth, ebenfalls ein erfahrener Hotelbewohner, schrieb an Stefan Zweig: „Ich gehöre nicht in Wohnungen. Es ist auch das letzte Mal, dass ich solch ein törichtes Experiment gemacht habe. Es geht ein besonderer Reiz von diesem "Zuhause auf Zeit" aus, wo Fremde in der Fremde aufeinandertreffen. Dieser sowohl öffentliche als auch intime Raum bietet Projektionsflächen für Sehnsüchte und Selbstinszenierungen. Einer der Klassiker der Hotelliteratur, Vicky Baums "Menschen im Hotel", spielt fast ausschließlich in einer Berliner Luxusunterkunft und erzählt von den Beziehungen, die zwischen den dort abgestiegenen Gästen entstehen. Besonders das luxuriöse und extravagante Ambiente der Grand Hotels, das Autoren wie Thomas Mann, Marcel Proust oder Arthur Schnitzler aus eigenen Erfahrungen gut kannten, findet man in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Hier wird das Hotel zur großen Gesellschaftsbühne.
Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Petra Herrmann

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