Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Der Mensch, das haarige Wesen

Bart-Wettbewerber | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 28.07.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Bart
Eine haarige Sache mit Geschichte

Der Mensch und sein Haar
Eine kultige Angelegenheit

Das Kalenderblatt
28.7.1887
Maler von "Akt eine Treppe herabsteigend Nr. 2", Marcel Duchamp, geboren
Von Astrid Mayerle

Als Podcast verfügbar

Der Bart - Eine haarige Sache mit Geschichte
Autorin: Gabriele Uitz / Regie:
Der Nikolaus, Fidel Castro, Rübezahl, die Wikinger, die Muselmänner, Zwerge und neuerdings der Nachbar von nebenan: Sie tragen Bart - und zwar viel davon. Es rauscht wieder ordentlich in der Welt. Der Bart war lange Zeit ein Symbol der ungebändigten Kraft, ihn abzuschneiden, bedeutete kraftlos zu werden. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelten sich dann verschiedenste Formen, gestylt, gekräuselt, über der Lippe, an den Wangenknochen, geölt, gesprayt, duftend oder miefig … Und zeitgleich in der Welt: Die Mode jedes auch nur kleinste Härchen auszureißen oder wegzusengen. RadioWissen erkundet die Geschichte des Barts und informiert sozusagen nebenbei über dessen chemische Zusammensetzung und weshalb Bärte immer so kratzig sind.

Der Mensch und sein Haar - Eine kultige Angelegenheit
Autorin und Regie: Dorit Kreissl
"An meinen Haaren möchte ich sterben", seufzte einst Kaiserin Elisabeth von Österreich. Sie liebte ihre knielangen Haar-Fluten über alles und nahm dafür Kopfschmerzen und stundenlanges Frisieren auf sich. Zu allen Zeiten haben sich Menschen über ihr Haar definiert. In den 1960er-Jahren waren lange Haare Ausdruck des Protestes gegen das Establishment. In der Antike symbolisierte langes, glänzendes Haar dagegen Lebenskraft, Macht und Freiheit und war der herrschenden Klasse vorbehalten. Kurzes Haar stand für Demütigung und Unterwerfung. Sklaven wurde das Haar geschoren, ebenso Ehebrecherinnen. Langes, offen getragenes Frauenhaar, gilt als erotisch. Es wurde und wird deswegen in vielen Kulturen und Religionen "unter die Haube gebracht".
Das menschliche Haupt-Haar ist ein starkes Stück: Es ist so belastbar, dass man sich daran sogar aufhängen kann, wie es Artisten tun. Die Festigkeit erhält es von seiner Grundsubstanz, dem Keratin. Alle menschlichen Kopfhaare zusammen wachsen täglich unglaubliche 30 Meter. Bisweilen stellt es aber sein Wachstum dauerhaft ein: Jeder zweite Mann ist von Haarlichtung oder Glatzenbildung betroffen. Die häufigste Form von Haarausfall ist erblich bedingt - der Fachbegriff lautet "androgenetische Alopezie".

Redaktion: Bernhard Kastner

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