Bayern 2

     

radioWissen Rabenschwarze Kulte

Hinduistische Gottheit Kali | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 08.06.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Der Kult um den Teufel
Teufelsanbeter im Lauf der Geschichte

Kali
Die schwarze Göttin

Das Kalenderblatt
8.6.1966
Handkes Publikumsbeschimpfung uraufgeführt
Von Justina Schreiber

Als Podcast verfügbar

Der Kult um den Teufel - Teufelsanbeter im Lauf der Geschichte
Autorin: Katalin Fischer / Regie: Martin Trauner
Eine nackte Frau auf dem Altar, eine schwarze Katze, womöglich ein Ziegenbock. Auf dem Boden ein umgekehrtes Pentagramm, viel Räucherwerk und Alkohol - kurzum, Sex, Drugs und Brimborium. So huldigten die Teufelsanbeter ihrem Gebieter, der ihnen alle Ausschweifungen und Perversionen erlaubte. Die Teufelsjünger und -jüngerinnen mussten ihrem Gebieter in teils demütigenden, teils lustvollen Ritualen die Treue schwören. Völlige Ergebenheit an den starken Führer einerseits, lustvolles Sündigen andrerseits waren die zentralen Anziehungskräfte, und das Muster bewährt sich durchaus bis heute. Der Teufel, auch als Baphomet, Behemot und Belial, Beelzebub und Samiel sowie unter unzähligen weiteren Namen bekannt, wurde vornehmlich als Bock dargestellt (später reduziert auf den Bocks- oder Pferdefuß), so, wie die Gottheiten vieler heidnischer Religionen. Das Christentum konnte die alten Götter nicht verdrängen, also wurden sie als Verkörperung des Bösen in das christliche Weltbild integriert. Teufelskulte, Rituale, Geschichten - und die Psychologie dahinter.

Kali - Die schwarze Göttin
Autor und Regie: Frank Halbach
Kali, schwarz, vielarmig, grausam, die Zunge weit herausgestreckt, die indische Göttin des Todes und der Zerstörung, geschmückt mit einer Halskette aus Schädeln und einem Rock aus abgetrennten Armen. Im siebten Jahrhundert brachte man ihr Menschenopfer. Das personifizierte Böse? Doch sie ist zugleich verehrte Mutter, Verkörperung göttlich weiblicher Urenergie, gütige Lebensspenderin und Schöpferin.
Aus westlicher Perspektive scheint Kali nicht nur ein Paradoxon zu sein, sondern auch allem zu widersprechen, was man über den Hinduismus zu wissen glaubt: In Kalkutta bringt man ihr noch heute Tieropfer, während in den Tempel anderer hinduistischer Götter Blut in jeder Form verboten ist. Ist Kali das archetypische Bild einer Mutter, die sowohl Leben gibt als auch den Tod bringt? Woher stammt die innerhalb des Hinduismus irritierend wirkende Form ihrer Verehrung? Wo liegen Kalis Ursprünge? Und welche Funktion hat sie unter den Göttern Indiens?

Redaktion: Bernhard Kastner
Moderation: Florian Kummert

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