Bayern 2

     

radioWissen Kolonialismus und Wissenschaft

Afrikanische Masken | Bild: colourbox.com

Freitag, 27.05.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Verdrängtes Erbe
Vom Umgang mit kolonialen Sammlungen

Der Blick der anderen
Afrikas Geschichte aus der Sicht des Westens

Das Kalenderblatt
27.5.1949
Marilyn Monroe macht Aktfotos
Von Brigitte Kohn

Als Podcast verfügbar

Verdrängtes Erbe - Vom Umgang mit kolonialen Sammlungen
Autor: Michael Stang / Regie: Sabine Kienhöfer
Obwohl Deutschlands Kolonialzeit seit einem Jahrhundert Geschichte ist, lagern in den Kellern vieler Museen und Instituten noch immer politisch und wissenschaftlich sensible Altlasten. Das betrifft nicht nur Kulturgüter wie Masken und Schmuck, sondern auch zehntausende menschliche Schädel, Knochen und Skelette. All dies brachten Wissenschaftler, größtenteils unrechtmäßig, seinerzeit in ihrer Sammelwut nach Hause. Um diese Sammlungen haben sich lange Zeit weder die Wissenschaft noch die Politik gekümmert. Jedoch werden diese Hinterlassenschaften mehr und mehr zu einem Problem, welches sich nicht mehr wie bislang ignorieren lässt. Doch eine zeitnahe und für alle Seiten befriedigende Aufarbeitung ist kaum möglich.

Der Blick der anderen - Afrikas Geschichte aus der Sicht des Westens
Autor: Klaus Uhrig / Regie: Sabine Kienhöfer
Afrika. Der schwarze Kontinent. Dunkel, gefährlich, primitiv. So haben sich das die sogenannten zivilisierten Europäer gerne vorgestellt, jahrhundertelang. So haben sie es in ihre Geschichtsbücher geschrieben. Afrikaner kamen in dieser Geschichte hauptsächlich als Subjekte vor: Als Sklaven, als Unterworfene. Die reichhaltige und komplexe Geschichte des Kontinents wurde dabei lange völlig ignoriert. Erleichtert wurde diese Art der Geschichtsschreibung durch die Schriftlosigkeit der meisten afrikanischen Kulturen. Sie wurde von den rassistischen Kolonialherren gerne mit Geschichts- und Kulturlosigkeit gleichgesetzt. So wurde die Geschichte zur Hilfswissenschaft der Unterwerfung: Sklaverei, Kolonialismus, Ausbeutung - das alles ließ sich nicht nur biologistisch begründen, sondern auch pseudohistorisch. Erst gegen Ende der Kolonialzeit hat sich langsam eine andere afrikanische Geschichtsschreibung herausgebildet - von Afrikanern, nicht nur über sie. Und mittlerweile wächst endlich auch in Europa und den USA das Interesse an afrikanischen Perspektiven - und an einer Aufarbeitung des kolonialen Afrika-Bildes.

Redaktion: Gerda Kuhn
Moderation: Leslie Rowe
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