Bayern 2

     

radioWissen Falsch geschuftet?!

Flexibilität im Beruf | Bild: colourbox.com

Freitag, 08.04.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Flexibel im Beruf
Ungezwungen überarbeitet?

Der Mythos der flachen Hierarchie
Auf Du und Du mit dem Chef

Studiogast:
Dr. Wolfgang Menz, Arbeits-Soziologe,
Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung, LMU

Das Kalenderblatt
8.4.1960
Der Astronom Frank Drake beginnt mit der Suche nach Außerirdischen
Von Xaver Frühbeis

Als Podcast verfügbar

Flexibel im Beruf - Ungezwungen überarbeitet?
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Sabine Kienhöfer
Engagiert, eigenverantwortlich und autonom - Tugenden, die einst Selbständige auszeichneten, werden heute wie selbstverständlich auch von Festangestellten verlangt. Die eingeforderte Flexibilität hat mit einem Wandel der Unternehmenskultur zu tun: Dominierten bis in die 1990er-Jahre noch "Firmen-Bürokratien", in denen jeder sein klar umrissenes Aufgabenfeld nach Stechuhr beackerte, regiert heute modernes Management, in dem der Arbeitnehmer "sein" Projekt gestaltet. Fest vorgegeben ist nur das Ziel: Wieviel, wann und wo Beschäftigte dafür arbeiten, ist der Führungsebene oft gleichgültig. Arbeitsforscher sprechen von "indirekter Steuerung"; diese birgt große Gesundheitsgefahren. Eine Tücke dabei ist die bloße Ergebnisorientierung: Beschäftigte können sich völlig verausgaben, erfahren aber dennoch keine Wertschätzung, wenn das Ziel verfehlt wird. Ein weiterer Fallstrick ist die Überidentifikation: Arbeitnehmer werfen ihre ganze Persönlichkeit in die Waagschale, bei Scheitern droht Burnout. Dies umso mehr, als die Grenze zwischen Privatem und Beruflichem verschwimmt.

Der Mythos der flachen Hierarchie - Auf Du und Du mit dem Chef
Autorin: Daniela Remus / Regie: Sabine Kienhöfer
Transparenz, Teamgeist und Kommunikation - Diese Stichworte beschreiben zentrale Elemente des sozialen Führungsstils, dem sich immer mehr Unternehmen verpflichtet fühlen. Statt straffer Hierarchie setzt diese neue Unternehmenskultur nicht mehr auf autoritäre Anweisungen und bedingungslosen Gehorsam, sondern auf Wertschätzung und Einbindung der Mitarbeiter. Gesucht wird jetzt nicht mehr der Firmenpatriarch sondern der nette, empathische Chef. Aber was bedeutet das für die Mitarbeiter? Haben sie durch den beschworenen Teamgeist tatsächlich mehr Mitspracherecht? Können Chefs und Mitarbeiter überhaupt gleichberechtigt Entscheidungen fällen? Oder ist die Rede von Transparenz, Wertschätzung und Eigenverantwortung nur ein moderner Mythos, der vor allem den Erfolg des Unternehmens zum Ziel hat?

Redaktion: Nicole Ruchlak
Moderation: Leslie Rowe

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