Bayern 2

     

radioWissen Mit Haut und Haaren gegen Rassismus

Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 01.03.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Chimamanda Ngozi Adichies "Americanah"
"Ich bin nicht schwarz!"

Wole Soyinka
Gegen die Gewalt anschreiben

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Von Isabella Arcucci

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Chimamanda Ngozi Adichies "Americanah" - "Ich bin nicht schwarz!"
Autorin: Prisca Straub / Regie: Irene Schuck
Krause Haare - die perfekte Metapher für Rassismus in Amerika? Ja, meint die Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie, die in Nigeria und in den USA zu Hause ist. Mit den Augen einer Ethnologin blickt sie auf beide Welten und konstatiert: Krauses Haar und der jeweilige Umgang damit eignen sich bestens, um über Fragen der Identität und Zugehörigkeit zu diskutieren: "Wer in den USA gesellschaftlich aktiv und beruflich anerkannt sein wird, der glättet sein Haar!" Die international gefeierte Schriftstellerin, die als Wanderin zwischen den Welten Rassismus am eigenen Leib erfahren hat, thematisiert in ihrem 2013 erschienen Bestseller-Roman "Americanah" amerikanischen Alltags-Rassismus. Adichie betrachtet ihn als Folge unverarbeiteter Geschichte, der sich die USA bis auf den heutigen Tag nicht stellen wollen. Die Autorin zeichnet aber auch ein kritisches Bild der afrikanischen Einwanderer von heute: Nur allzu schnell seien bereit, sich ein zweites Mal "versklaven" zu lassen: Adichie findet Anpassungsrituale wie geglättete Haare und übertriebenen amerikanischen Akzent einfach lächerlich. Die USA sei eine Gesellschaft, die rund 150 Jahre nach Ende der Sklaverei Afrikaner immer noch nur als "Schwarze" sehe - und Adichie kontert: "Ich bin nicht schwarz - Ich bin Nigerianerin!"

Wole Soyinka - Gegen die Gewalt anschreiben
Autor: Geseko von Lüpke / Regie: Petra Herrmann
Wole Soyinka, wurde als erstem Vertreter afrikanischer Literatur der Nobelpreis für Literatur zuerkannt und ist seit 1994 Goodwill-Botschafter der UNESCO. Soyinka hat eine besondere Rolle in der Politik Nigerias gespielt. 1967 wurde er während des Bürgerkrieges wegen seiner Vermittlung zwischen den sich bekriegenden Parteien festgenommen und zu Einzelhaft verurteilt. Im Gefängnis schrieb er Dichtung, die als "Poems from Prison" berühmt wurde. Will man diesen unerschrockenen und vielleicht vielseitigsten Dichter des schwarzen Kontinents begreifen, sollte man ihm vielleicht in die Zeit des Anfangs folgen - zu seinem ersten Roman "Aké. Jahre der Kindheit".

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Petra Herrmann
Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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