Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Das Buch im Buch

Giovanni Boccaccio | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 03.01.2012
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das Buch im Buch
Eine "unendliche Geschichte"
Giovanni Boccaccio
Das Decameron
Das Kalenderblatt
3.1.1925 - Mussolini ruft den faschistischen Staat aus

Das Buch im Buch - eine "unendliche Geschichte"
von Justina Schreiber
Bastian liest ein Buch, das den denselben Titel trägt wie der Roman Michael Endes, dessen Held er ist: Die unendliche Geschichte. Wenn in Büchern Bücher auftauchen, entstehen Rahmenhandlungen und Querverweise. Dieses literarische Gewebe aus verschiedenen Textebenen bindet den realen Leser eng in das Werk ein: Der Held als Leser und umgekehrt. Ob Tage- oder Zauberbücher, ob Chroniken oder verbotene Kladden - das Buch im Buch betont die Bedeutung schriftlichen Gutes, indem es dessen Möglichkeiten ins Unendliche potenziert. Die Lektüre lohnt sich gewissermaßen im doppelten und dreifachen Sinn, weil sich mit Hilfe von Büchern immer neue, phantastische Welten eröffnen, die das Schicksal eines Menschen beeinflussen können. Kein Wunder also, dass das an sich romantische Motiv besonders gerne in der Jugendliteratur Verwendung findet. Heute übrigens mehr denn je. Trägt das Buch im Buch doch letztlich virtuelle Züge. Es findet aber, anders als das Internet, zwischen zwei ganz profanen Pappdeckeln Platz.

Giovanni Boccaccio - Das Decameron
von Gabriele Bondy
Ein altes Muster für solche Geschichten in der Geschichte - Das Decameron. Florenz anno 1348: In der Stadt wütet die Pest. Sieben junge Frauen und drei junge Männer flüchten in ein Landhaus, um der Todesgefahr zu entgehen. Um sich abzulenken, beginnen sie, einander Geschichten zu erzählen. Nach zehn Tagen kehren die jungen Leute mit zehn mal zehn Geschichten nach Florenz zurück. Decamerone - das Zehn-Tage-Werk - wird zum Klassiker und Vorbild für spätere Novellensammlungen. Boccaccio hat das Buch den bedauernswerten Frauen gewidmet, die ihr Leben in Abhängigkeit der Männer fristen müssen. radioWissen stellt Leben und Werk eines Dichters vor, der in einem Atemzug mit Dante und Petrarca genannt wird. Und, es entsteht die Atmosphäre einer längst vergangenen faszinierenden Epoche.

Redaktion: Petra Herrmann

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