Bayern 2

     

radioWissen Bedürfnisse kennen und ausdrücken

Menschen halten sich unterschiedliche Emojis vor das Gesicht um unterschiedliche Gefühle zu zeigen | Bild: Colourbox.com

Mittwoch, 27.03.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Wie lernen wir, Emotionen zu kontrollieren?
Von Wutausbrüchen, Freudensprüngen und Bedürfnissaufschub

Seelische Grundbedürfnisse
Sicherheit, Bindung, Autonomie

Das Kalenderblatt
27.3.1955
Erste Jugendweihe in der DDR
Von Hartmut E. Lange

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Wie lernen wir, Emotionen zu kontrollieren? - Von Wutausbrüchen, Freudensprügen und Bedürfnissaufschub
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Irene Schuck
Fast alle Eltern kennen das: An der Supermarkt-Kasse entdeckt der Dreijährige die leckeren Schokoriegel - und schon geht das Geschrei los. Ebenso die Zweijährige, die partout keine Jacke anziehen will - und das auch lautstark kundtut. Wutanfälle bei Kindern sind berühmt-berüchtigt. Trotzphase nennen manche diese Zeit, im Englischen kennt man den Begriff "threenager". Psychologinnen und Psychologen sprechen hingegen von Autonomiephase. Die Kinder entdecken den eigenen Willen und können Bedürfnisse zunehmend besser artikulieren. Bekommen sie nicht, was sie wollen, folgen heftige Reaktionen. Denn was die Kleinen noch nicht können, ist ihre Emotionen zu regulieren. Erst mit der Zeit lernen sie, Emotionen zu benennen, zu reflektieren und damit umzugehen. Aber was passiert eigentlich mit all den Gefühlen, die man als Erwachsener ständig reguliert, kanalisiert, kontrolliert? Sollte man sich gelegentlich einen Wutausbruch gönnen - vielleicht nicht an der Supermarktkasse, aber im dafür geeigneten Rahmen?

Seelische Grundbedürfnisse - Sicherheit, Bindung, Autonomie
Autorin: Justina Schreiber / Regie: Irene Schuck
Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf ist nicht genug. Der menschliche Organismus verlangt nach mehr, um sich wohlzufühlen. Welche Grundbedürfnisse erfüllt sein müssen, damit ein gutes Leben möglich ist, beschäftigt die Forschung seit alters her. Heute gibt es viele psychologische Theorien dazu. Auch wenn sie voneinander abweichen, lassen sie sich doch auf einen Nenner bringen: unterm Strich brauchen Menschen Bindung und Autonomie. Sie müssen sich einerseits sicher, geborgen und akzeptiert fühlen. Andererseits wollen sie sich selbst individuieren, also eigene Wege gehen. Weil der Umgang mit den verschiedenen Grundbedürfnissen erlernt wird, läuft allerdings selten alles rund im psychischen Apparat. Denn man passt sich - um sicher zu sein! - von klein auf den Forderungen der Umwelt an. So werden etwa zu Gunsten der Bindung andere ureigene Impulse vernachlässigt wie das Bedürfnis, der Neugier zu folgen oder Lust zu empfinden. Die zum Teil widerstreitenden Bedürfnis- und Motivlagen mit sich und den Anderen bestmöglich abzustimmen, ist keine leichte Sache.
Erstsendung 26. Mai 2021

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Susanne Poelchau

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