Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Knoten und Mikrochip

Ein Knoten in einem Seil | Bild: picture alliance / Zoonar | Oleksandr Latkun

Dienstag, 26.03.2024
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Knoten
Vom Schnürsenkel zum Gottesbeweis

Mikrochips
Halbleiter als Global Player

Das Kalenderblatt
26.3.1965
"Alexis Sorbas" kommt in die deutschen Kinos
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Der Knoten - Vom Schnürsenkel zum Gottesbeweis
Autorin: Julie Metzdorf / Regie: Anja Scheifinger
Dampfmaschine? Elektrizität? Das Rad? Können Sie alles vergessen. Der Knoten war es, der die Menschheit voranbrachte: geknotete Stricke hielten die Axt am Stiel und die Speerspitze am Stock, Schlingen und Schlaufen halfen Lasten zu tragen und Fallen zu stellen, mit Knoten verband man Baumstämme zu Flößen und Hütten, spannte Sehnen an Ästen zu Bögen, knüpfte Netze und überhaupt: die Bezeichnung Steinzeit sollte man abschaffen. "Knotenzeit" wäre viel passender. Seit der Erfindung verdrillter Garne aus Pflanzenfasern vor 50.000 Jahren knotet sich die Menschheit voran, selbst im aktuellen Zeitalter der Digitalität machen wird noch regelmäßig Knoten: Wir binden uns die Schuhe zu, verzieren Geschenke mit Schleifen, verknoten den Müllsack oder hängen uns den Pulli um die Schultern. Wir reparieren, nähen, setzen Segel oder seilen uns ab.
Symbolisch stehen Knoten heute vor allem für Verbundenheit, Vertrauen und Sicherheit. Das passt zur praktischen Anwendung von Knoten in Seefahrt, Alpinistik, Bühnentechnik und Medizin: Chirurgen verschließen Nähte heute genau wie vor 2000 Jahren mit einem Kreuzknoten. Aber auch in Mythologie und Kunst spielen Knoten eine wichtige eine Rolle. Julie Metzdorf über eine schmählich vernachlässigte Kulturtechnik.

Mikrochips - Halbleiter als Global Player
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Sabine Kienhöfer
Er ist ein Element, das die moderne Welt im Innersten zusammenhält: der Mikrochip. Seit das US-Unternehmen Intel 1971 den ersten Ein-Chip-Mikroprozessor in Serie produzierte, hat das elektronische Bauteil seinen Siegeszug um den Erdball angetreten - und darüber hinaus: Die US-Mondlandung wäre kaum möglich gewesen ohne einen Steuerungs- und Navigationscomputer. Sein Herzstück: integrierte Schaltungen, die auf einer Silizium-Scheibe aufgebracht waren. Die neue Technologie befeuerte fortan die Konkurrenz der Wirtschaftssysteme im Kalten Krieg. Manche Historiker führen das Ende der DDR auf die ruinöse Anstrengung zurück, beim Rennen um den modernsten Mikrochip mitzuhalten: koste es, was es wolle, Technologieklau inklusive. Auch heute wird zwischen den Wirtschaftsmächten um Mikrochips gerungen, die EU will Fertigung mit vielen Milliarden aus Asien zurückholen. Wegen des Chipmangels, bei dem unter anderem der Digitalisierungsschub durch Corona eine Rolle spielt, standen bereits die Bänder bei VW still.
Erstsendung 7. April 2022

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

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