Bayern 2

     

radioWissen Polyphonie und Bach

Die Kunst der Fuge - Partitur Johann Sebastian Bach, Komponist, 1685-1750. Werke: Die Kunst der Fuge (BWV 1080; 1748/49 entstanden, 1750 postum gedruckt) Manuskriptseite 23. Partitur, eigenhaendig. | Bild: picture-alliance / akg-images | akg-images

Dienstag, 26.03.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Vokalpolyphonie
Die Suche nach dem perfekten Klang

Johann Sebastian Bach
Die "Matthäus-Passion"

Das Kalenderblatt
26.3.1965
"Alexis Sorbas" kommt in die deutschen Kinos

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Vokalpolyphonie - die Suche nach dem perfekten Klang
Autor: Markus Vanhoefer / Regie: Frank Halbach
Es ist um das Jahr 1200, als in Frankreich eine revolutionäre Musik Gestalt annimmt. Polyphone Gesänge erklingen in gotischen Kirchenschiffen. Die Entwicklung der Mehrstimmigkeit hebt die "Ars musica" in eine neue Dimension und schafft die Grundlagen für ein theoretisches Tonsystem und eine Kompositionsweise, die bis zum Ende der Renaissance und der Erfindung der modernen Harmonielehre verbindlich sein werden.
Wie ist die Vokalpolyphonie entstanden, wie hat sie sich über die Jahrhunderte weiter ausgeprägt und mit welchen Problemen hatte sie zu kämpfen?
Wir besuchen eine Großbaustelle, befragen mönchische Wissenschaftler in Universitätsbibliotheken, blicken Komponisten bei ihrer Arbeit über die Schulter und folgen einem zu seinen Lebzeiten berühmten Meister auf Kriegszügen.

Johann Sebastian Bach: die "Matthäus Passion"
Autor: Johannes Roßteuscher / Regie: Martin Trauner
"Behüt‘s Gott, ihr Kinder! Ist es doch, als ob man in einer Opera Comödie wäre!" Eine Kirchenbesucherin soll diesen Ausruf getan haben - nachdem sie zu Bachs Lebzeiten seine "Matthäus-Passion" gehört hatte. Es verwundert nicht: Theatralik und Drama, Wucht und Architektur, über drei Stunden Länge - die "Matthäus-Passion" ist nicht nur des großen Bach umfangreichstes Werk, sie verlangt auch dem heutigen Zuhörer noch einiges ab: an Durchhaltevermögen und Aufnahmebereitschaft. Die Choräle trauern, die Turbachöre versetzen Kirche oder Konzertsaal in Aufruhr, die Solisten jammern und klagen, allein, im Duett, zu viert, im Wechselspiel mit dem Chor. Dazu ein singender Jesus, dessen entrückten Bass stets ein akustischer Heiligenschein aus Streichern umgibt. Bis er ganz am Ende, einsam und jämmerlich am Kreuze verreckt. Wer die "Matthäus-Passion" hört, ist am Schluss mindestens überwältigt. Wer sie verstehen will, kann sich entweder auf seine Intuition verlassen, oder ganz tief eintauchen in die Bachschen Zahlenspielereien, den architektonischen Aufbau, die ständigen Anspielungen auf das Alte und Neue Testament. Johannes Roßteuscher hat mit zwei Dirigenten und einem Musikwissenschaftler gesprochen, und versucht, dem Geheimnis ein wenig näher zu kommen.
Erstsendung 8. März 2016

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Thomas Morawetz

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