Bayern 2

     

radioWissen Königreich und Republik in Bayern

Protestkundgebung am 25. Dezember 1918 im Tiergarten gegen den Überfall auf die Volksmarinedivision im Schloß und Marstall vom 24. Dezember: Karl Liebknecht spricht. | Bild: picture alliance / akg-images

Montag, 25.03.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Bayerns SPD in Königreich und Republik
Aufbruch in die Moderne

Eine Partei für die Dörfer
Der bayerische Bauernbund

Das Kalenderblatt
25.3.1697
Erste Station auf der Geheimreise von Peter dem Großen
Von Sebastian Kirschner

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Bayerns SPD in Königreich und Republik - Aufbruch in die Moderne
Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Sabine Kienhöfer
Infolge der radikalen Umbrüche im 19. Jahrhundert formierte sich die Arbeiterbewegung als neue soziale und politische Kraft, aus der schließlich die SPD als Partei hervorging. Im Königreich Bayern fand 1892 der erste Parteitag statt - initiiert von Georg Vollmar, der im Gegensatz zur Parteizentrale in Berlin auf Reformen setzte statt auf Revolution. Ab 1893 war die SPD im bayerischen Landtag vertreten und setzte sich dort für mehr Demokratie und soziale Gerechtigkeit ein. Während des Ersten Weltkrieges blieb die Mehrheit der SPD auf Regierungskurs. Der linke Flügel dagegen forderte sofortigen Friedensschluss, spaltete sich 1917 als USPD ab und entwickelte sich in München zu einer Plattform für revolutionäre Kräfte. Im November 1918 kam es tatsächlich zur Revolution, und der USPD-Politiker Kurt Eisner wurde der erste Ministerpräsidenten Bayerns. Bei ihrem Ziel, Bayern zu einer Republik umzugestalten, arbeitete die Regierung Eisner aber eng mit der Mehrheits-SPD zusammen. Nach Eisners Ermordung wurde Johannes Hoffmann von der Mehrheits-SPD der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident Bayerns. In den Folgejahren sollten die sozialdemokratischen Kräfte in Bayern einen schweren Stand gegen die immer stärker werdenden extrem rechten Kräfte haben.

Eine Partei für die Dörfer - der bayerische Bauernbund
Autor: Hans Hinterberger / Regie: Irene Schuck
Bauernproteste prägen den Start ins Jahr 2024. Deftige Reden, viel Spektakel und vor allem die These, dass "die da oben" die praktischen Probleme der Landwirtschaft einfach nicht verstehen, weil sie selbst keine Landwirte sind. Neu ist das nicht. Zu Beginn der 1890er Jahre erhebt sich ähnlich großer Unmut in Bayern. Das Deutsche Reich möchte Industrieprodukte exportieren und senkt im Gegenzug die Schutzzölle für ausländisches Getreide. Ein Preisverfall ist die Folge. Aus Protest wird in Bayern eine völlig neue Partei gegründet: Der Bayerische Bauernbund. Sein Credo: Politik von Bauern für Bauern! Er wird in den kommenden Jahrzehnten eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen, wird die etablierte konservative Partei vor sich hertreiben, wird Kurt Eisner 1918 in der Revolution begleiten und wird es sogar in Regierungsverantwortung schaffen. Aber die Partei, die ausschließlich Klientelpolitik betreibt und sich an keine höhere Ideologie gebunden fühlt, wird am Ende auch zu einem leichten Opfer des Nationalsozialismus.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.