Bayern 2

     

radioWissen Kiebitz und Archaeopterix

Das 2. Skelettexemplar eines Archaeopteryx, gefunden im bayerischen Blumenberg bei Eichstätt | Bild: picture-alliance/ dpa | Daniel Fischer

Donnerstag, 21.03.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Kiebitz
Wenn der Lebensraum Wiese verschwindet

Urvogel Archaeopteryx
Beweisstück der Evolution?

Das Kalenderblatt
21.3.1933
Tag von Potsdam ohne die SPD und Toni Pfülf
Von Birgit Magiera

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Der Kiebitz - Wenn der Lebensraum Wiese verschwindet
Autor: Werner Bader / Regie: Kirsten Böttcher
Kiebitze zählten einmal zu den häufigsten Wiesenbrütern in Deutschland. Doch seit etwa Mitte der 1990iger Jahre gehen ihre Bestände rasant zurück, laut Bayerischen Landesamt für Umwelt um bis zu 90 Prozent. In Bayern soll es nur mehr knapp 3.800 Kiebitze geben, sie stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.
Auffällig an den Kiebitzen sind ihre markanten schwarzen Federhauben und ihr Flugruf: "kie-wit, kie-wit". Und die teils halsbrecherischen Flugmanöver mit Steig- und Sturzflügen. Kiebitze sind sehr gesellige Vögel. Ihre Gelege legen sie in Kolonien an, die sie gemeinsam gegen Feinde verteidigen. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft ist der eigentliche Lebensraum der Wiesenbrüter, offene Landschaften, Feuchtwiesen und Weiden, mehr und mehr verschwunden. Viele Kiebitze brüten jetzt auf Ackerflächen, was ihr Gelege zusätzlich gefährdet. In einem bayernweiten "Kiebitz-Projekt" versuchen Vogelschützer seit 2023 dem bedrohten Wiesenbrüter zu helfen, denn "Vanellus vanellus", so sein zoologischer Name, soll ein Bayer bleiben.

Urvogel Archaeopteryx - Beweisstück der Evolution?
Autorin: Katharina Hübel-Gohr / Regie: Rainer Schaller
Bayern vor 150 Millionen Jahren: Ein Meer mit schönen, weißen Stränden, Korallenriffen und Inseln. Und inmitten dieses Paradieses eine wunderbare Artenvielfalt, die heute, fantastisch erhalten, im Jura-Museum Eichstätt zu sehen ist. Dabei handelt es sich nicht etwa um gewöhnliche Versteinerungen. Einige physikalische Besonderheiten in diesem Urzeitmeer sorgten dafür, dass die Beschuppung von Urzeit-Haien immer noch sichtbar ist, die Haut und sogar die Blutgefäße von Sauriern - bis hin zu Federn und ihrer Farbe. Und dass ein ganz besonderer Fund in den so genannten Solnhofener Plattenkalken konserviert wurde - der Archaeopteryx. Ein Urvogel, der zu einer Zeit aus dem Gestein geborgen wurde, als Charles Darwin auf der Suche nach seinem letzten Beweis für die Evolutionstheorie war. Er suchte ein Fossil, das bewies, dass es so genannte Übergangsformen gab - wie Archaeopteryx, ein Tier zwischen Reptil und Vogel. Politisch ein brisanter Fund, da der Wissenschaftsstreit "Schöpfungsgeschichte versus Evolutionstheorie" damals voll entbrannt war. Und auch heute ist der Archaeopteryx für die Forschung längst noch nicht ad acta gelegt. Jüngste Funde anderer Urvögel, beispielsweise aus China, werfen auf eines der berühmtesten Fossilien der Wissenschaftsgeschichte ein neues Licht.
Erstsendung 31. März 2022

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Yvonne Maier

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.