Bayern 2

     

radioWissen Tierische Verwandlungskünstler

Ein in einer Druckwassersenke bei Römerberg bei Speyer gefundener Urzeitkrebs "Triops cancriformis", auch Blattfußkrebs genannt, aufgenommen am 28.6.1999. | Bild: picture-alliance / dpa | Matthias Ernert

Freitag, 15.03.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Wie Tiere sich verwandeln
Alles Natur

Urzeitkrebse
Überlebenskünstler mit Fangemeinde

Das Kalenderblatt
15.3.1400
Sophie von Bayern zur böhmischen Königin gekrönt
Von Justina Schreiber

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Wie Tiere sich verwandeln - Alles Natur
Iska Schreglmann im Gespräch mit Dr. Thassilo Franke
Jedes Jahr im Frühling wiederholt sich ein faszinierendes Naturschauspiel: Tausende von Kröten und Fröschen verlassen ihre Winterquartiere, und wandern zu den umliegenden Gewässern. Diejenigen Tiere, die es geschafft haben, finden im Wasser ihre Partner, verpaaren sich und legen ihre Eier, den sogenannten "Laich", ins Wasser ab. Was dann passiert, ist eine im Tierreich über Jahrmillionen erfolgreiche Überlebensstrategie: Aus den Eiern schlüpfen die kleinen, meist schwarzen Kaulquappen, ein runder Körper mit langem Schwimmschwanz. Zuerst ernähren sie sich von ihrem Dottervorrat, dann raspeln sie Algen und organische Beläge vom Untergrund, sie wachsen, werden immer dicker, erst erscheinen die Hinter- dann die Vorderbeine. Schließlich erfolgt die Umwandlung vom Wasser- zum Landleben. Das Maul und die Verdauungsorgane passen sich an die künftige Insektenkost an. Gleichzeitig wird der Schwimmschwanz immer kleiner und verschwindet schließlich ganz - aus der Kaulquappe ist ein Frosch geworden. Eine erstaunliche Verwandlung, auch "Metamorphose" genannt, die man auch von vielen Insekten, wie zum Beispiel den Schmetterlingen kennt, bei denen einige Arten bizarre Verwandlungsstadien durchlaufen, bis sie ihr endgültiges Aussehen erreicht haben. Doch warum machen Tiere das? Welche Vorteile bringt ihnen diese Überlebensstrategie?
Iska Schreglmann spricht mit dem Biologen Dr. Thassilo Franke von den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns über Tiere, die oft mehrere Lebenszyklen durchlaufen und dabei erstaunliche Anpassungsleistungen vollbringen.

Urzeitkrebse - Überlebenskünstler mit Fangemeinde
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Christiane Klenz
Urzeitkrebse sind ein Kuriosum. Es gab sie schon vor mehr als 200 Millionen Jahren auf unserem Planeten. Damals stapften noch Dinosaurier über die Erde. Manche sprechen deshalb von lebenden Fossilien. Um zu überleben, brauchen Urzeitkrebse aber einen besonderen Lebensraum, und zwar temporäre Gewässer wie Pfützen oder Tümpel. Dort entwickeln sich aus den Eiern in Rekordzeit kleine Larven. Bis die Pfütze wieder austrocknet, müssen sie mit ihrer Entwicklung durch sein. Sinkt der Pegel der Wasserstelle, legen die Krebse selbst Eier ab. Bis daraus wieder Larven schlüpfen, kann allerdings sehr viel Zeit vergehen. Denn die Eier von Urzeitkrebsen sind etwas sehr Besonderes. Sie können im getrockneten Zustand Jahrzehnte überdauern. Wie das genau funktioniert, ist für Forschende ein Rätsel. Für viele Kinder und Jugendliche war es hingegen ein großer Spaß, aus den getrockneten Eiern Krebse schlüpfen zu sehen. Die Eier waren in den 1970ern und 80ern mehrmals Beilage der Jugendzeitschrift Yps. Das ist ein Grund dafür, warum Urzeitkrebse heute noch eine treue Fangemeinde haben.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner

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