Bayern 2

     

radioWissen Mafia und Korruption

Silhouette eines Mannes vor blauem Licht, der sich ein Bündel Geldscheine in das Sakko steckt. | Bild: picture alliance / photothek | Thomas Trutschel

Donnerstag, 15.02.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Geschichte der italienischen Mafia
Camorra, ‘Ndrangheta und Cosa Nostra

Charakter und Bestechlichkeit
Psychologie der Korruption

Das Kalenderblatt
15.2.2005
Tag des Regenwurms
Von Isabella Arcucci

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Die Geschichte der italienischen Mafia - Camorra, ‘Ndrangheta und Cosa Nostra
Autor: Andreas Strobl / Regie: Kirsten Böttcher
Am 23. Mai 1992 explodiert unter einer sizilianischen Autobahn eine halbe Tonne Sprengstoff - kurz darauf ist der italienische Richter Giovanni Falcone tot. Umgebracht, weil er sein Leben dem Kampf gegen die Mafia gewidmet hatte: die mächtigsten Verbrecherorganisationen des Landes. Mehr als 400 Personen landeten dank ihm und seinen Mitstreitern auf der Anklagebank. Doch bevor Falcone seinen Kampf gegen die Mafia startete, konnte diese sich jahrzehntelang ausbreiten. Schon im 19. Jahrhundert entstehen ihre Gruppierungen in den ländlichen Regionen Süditaliens. Zunächst erpressen sie Bauern, bestechen Politiker und Kirchenleute und sammeln Schutzgeld ein. Später wandeln sie sich und gehören seit einiger Zeit zu den einflussreichsten kriminellen Gruppen der Welt, die weit über Italien hinaus Straftaten begehen. Als mächtigste der Mafia-Gruppen gilt mittlerweile die ‘Ndrangheta. Sie kommt aus der Region Kalabrien, macht ihre Geschäfte etwa im Drogenhandel. Neben ihr sind vor allem die Cosa Nostra aus Sizilien und die neapolitanische Camorra bekannt.

Charakter und Bestechlichkeit - Psychologie der Korruption
Autorin: Daniela Remus / Regie: Christiane Klenz
Wer lässt sich besonders häufig bestechen? Diejenigen, die eine gute oder sehr gute Ausbildung haben, ehrgeizig und Karriere orientiert sind. Mit zwielichtigen oder halbseidenen Betrügern haben sie wenig gemein. Kriminell fühlen sich die Überführten in der Regel auch nicht, das zeigen ihre Ausreden und ihre Erklärungsversuche. Denn selten geht es um einen kurzfristigen persönlichen Vorteil, wie etwa beim Diebstahl, sondern vielmehr um ein Geflecht von Abhängigkeiten, Vorteilen und Vergünstigungen, um spezielle Absprache-Kulturen. Anderen einen Gefallen zu tun, ihnen entgegenzukommen, sich wechselseitig zu unterstützen: schon die Wortwahl zeigt, Bestechung findet - psychologisch betrachtet - in einer Grauzone statt. Da das Aufdeckungsrisiko gering ist und das Strafmaß auch, haben viele Täter den Eindruck, es handele sich dabei im äußersten Fall um ein Kavaliersdelikt.
Erstsendung 10. November 2016

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Yvonne Maier

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