Bayern 2

     

radioWissen Gedanken zum Frieden

Der chinesische Utopist Kang Youwei. | Bild: picture alliance / CPA Media Co. Ltd

Mittwoch, 10.01.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Der Traum vom Weltfrieden
Der chinesische Utopist Kang Youwei

Ágnes Heller
"Du hast immer die Wahl!"

Das Kalenderblatt
10.1.49 v. Chr.
Alea iacta est, Cäsar überschreitet den Rubikon
Von Martin Trauner

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Der Traum vom Weltfrieden - der chinesische Utopist Kang Youwei
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Sabine Kienhöfer
Wer von Aufklärung spricht, denkt meist an europäische Philosophen. Der Name Kang Youwei taucht hingegen nur selten auf, zumindest im Westen. Dabei zählt dieser Denker zu den großen intellektuellen Gestalten der jüngeren chinesischen Geistesgeschichte. Kang widmete sich nicht nur der Reform des Konfuzianismus, sondern verfasste zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch eine Utopie von der "großen Gemeinschaft". Einen Weg zum Weltfrieden wollte er damit weisen, Schritt für Schritt, wie in einer Art Gebrauchsanweisung: Wie können die Grenzen von Nationen, Rassen, Geschlechtern und Hierarchien überwunden werden? Kangs Fernziel ist zweifelsohne ambitioniert: eine Weltgemeinschaft in Frieden, ohne Staatsgrenzen und ohne Rüstung, mit gleichen Rechten für alle, egal welcher Herkunft oder Hautfarbe, egal ob Mann oder Frau, ob hetero- oder homosexuell. Und ökologisches Denken war Kang Youwei, der gelegentlich als der "Martin Luther Chinas" bezeichnet wird, ebenfalls nicht fremd. Er war Vegetarier.
Erstsendung 7. Juli 2021

Ágnes Heller - "Du hast immer die Wahl!"
Autorin: Daniela Remus / Regie: Christiane Klenz
Die Verfolgung durch die Nationalsozialisten überlebte die ungarische Jüdin Ágnes Heller nur durch Zufall. Ihre Familie kam in den Vernichtungslagern um. Nach dem Krieg ging die Überlebende zurück nach Budapest, studierte Philosophie beim Marxisten George Lukács und trat in die Kommunistische Partei ein. Aber als sie sich 1956 beim Ungarischen Aufstand gegen die sowjetische Besatzungsmacht anschloß, wurde sie verhaftet und flog von der Universität. In Ungarn blieb ihr ab dann bis zur Emigration 1977 nur die Rolle der politischen Dissidentin. International bekannt und anerkannt wurde sie, als sie den Ruf auf den Lehrstuhl von Hannah Arendt in New York annahm. Die Erfahrung der europäischen Totalitarismen hat ihr Leben geprägt. Die Freiheit und die Würde des Menschen wurden zentral für das Denken der ungarischen Philosophin. Denn sie war davon überzeugt, dass der Mensch selbst unter widrigsten Bedingungen wählen kann, frei zu sein.
Erstsendung 12. Mai 2021

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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