Bayern 2

     

radioWissen Bayerische Erfolgsgeschichten

Die Stadt Augsburg. | Bild: colourbox.com

Montag, 28.08.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Reichsstadt Augsburg
Geschichte eines Aufstiegs

Sole, Salz und Holz
Die erste Pipeline stand in Bayern

Das Kalenderblatt
28.8.1773
Der Naturforscher Aimé Bonpland hat Geburtstag
Von Ulrike Prinz

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Reichsstadt Augsburg - Geschichte eines Aufstiegs
Autor: Michael Zametzer / Regie: Frank Halbach
Reichsstadt, Handelsmacht, Weltstadt! Vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit war Augsburg ein politisches, wirtschaftliches und geistliches Zentrum des Alten Reiches. In Augsburg fanden bedeutende Reichsstage statt. Augsburger Bankiers finanzierten Kriegszüge und Hofhaltung der Kaiser, der Textilhandel machte die Patrizierfamilien der Welser und Fugger reich, deren Paläste und die Fuggerei, die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt, noch heute an den Glanz der Renaissance erinnern. Mit der Reformation und dem Reichs- und Religionsfrieden von 1555 wurde Augsburg zur paritätischen Reichsstadt, in der sowohl Protestanten und Katholiken gleichberechtigt lebten. Sichtbares Zeichen für diese frühe Ökumene sind bis heute zwei "Doppelkirchen", in der beide Konfessionen zugleich Gottesdienst feierten. Im 30-jährigen Krieg wurde Augsburg der Status als Reichsstadt aber zum Verhängnis - die Schweden rückten an, und man war auf sich allein gestellt. Nach den Verwüstungen des Krieges verblasst die herausragende Stellung Augsburgs. Aber - aus der Reichstadt wurde im neuen Königreich Bayern ein bedeutender Industriestandort in Schwaben.

Literatur-Tipp:
Christoph Paulus, Bayerns Zeiten. Eine kulturgeschichtliche Ausleuchtung, Pustet Verlag 2021

Sole, Salz und Holz - Die erste Pipeline stand in Bayern
Autorin: Julia Devlin / Regie: Irene Schuck
Salz, das weiße Gold, war jahrhundertelang eine der wichtigsten Einkommensquellen der bayerischen Landesherren. Dank der Solequellen in Reichenhall war an Rohstoff kein Mangel, doch das Versieden in den Salinen verbrauchte Unmengen an Holz. Als die Brennholzvorräte knapp wurden, entschloss sich Herzog Maximilian I. 1617 zum Bau einer revolutionären Anlage: einer Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein, wo es noch genug Wald gab. Doch dazu musste ein Gebirgszug überwunden werden. Die herzoglichen Baumeister Hanns und Simon Reifenstuel konstruierten dafür die erste Pipeline der Welt, eine Holzleitung mit Pumpstationen. Fast drei Jahrhunderte lang wurde durch diese Pipeline die Sole nach Traunstein befördert. Die Salzproduktion prägte nicht nur die Infrastruktur und die Staatsfinanzen, sondern hinterließ auch ihre Spuren in den Wäldern und Flüssen im Einzugsbereich der Salinen.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

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