Bayern 2

     

radioWissen Literatur aus Russland

Katja Petrowskaja  | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 07.04.2015
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Michail Lermontow
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Erfolgsautorinnen aus dem Osten
Russisch zählen, deutsch schreiben
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Das Kalenderblatt
7.4.1891
Der Zirkuspionier Phineas Taylor Barnum stirbt
Von Christian Feldmann

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Michail Lermontow gehört zu den Gründervätern der russischen Literatur. Zusammen mit Puschkin und Gogol bildet er ein bis heute weithin leuchtendes Dreigestirn der russischen Romantik im 19. Jahrhundert. Sein bedeutendster Roman "Ein Held unserer Zeit" erschien 1840 und war wegweisend mit seiner offenen Form und einem Romanhelden, den der Autor erstmals als Typus des "überflüssigen Menschen" zeichnete. Bedeutsamer als der Stoff ist aber die Sprache des Dichters. Aus dem 18. Jahrhundert rettet Lermontow Knappheit und Klarheit in seine Zeit, mit denen er ausweglose Leidenschaften, offene Rechnungen, Laster, Langeweile und Überdruss verhandelt. Eine Modernität, die neben Lermontow vielleicht nur noch Stendhal pflegte. Gemessen an seiner kurzen Lebenszeit, hinterließ der Dichter ein unbegreiflich umfangreiches Werk, dessen Rang schon seine Zeitgenossen erkannten. Lermontow wurde nur 26 Jahre alt. Er starb am 14. Juli 1841 in einem Duell. Die Kontrahenden hatten sich darauf geeinigt, in die Luft zu schießen. Der Dichter hatte sich daran gehalten. Der Major, der Lermontow gefordert hatte, zielte scharf.
Sie sind in Russland geboren und haben deutsch erst lernen müssen - als Kinder in einer deutschen Schule oder auch als Erwachsene. Und doch haben sie in den letzten Jahren für ihre deutschen Texte Literaturpreise bekommen. Zum Beispiel Olga Martynova oder Katja Petrowskaja den renommierten Bachmann-Preis. Lena Gorelik aus St. Petersburg gelangen sogar breite Publikumserfolge mit Büchern wie "Meine weißen Nächte", in denen sie ihre frühen Erfahrungen in Deutschland beschreibt. Warum stoßen ihre Themen heute auf so viel Interesse? Hat ihre Sicht auf unser Leben in Deutschland noch etwas mit ihren russischen Wurzeln zu tun? Und was macht ihre literarische Qualität aus?

Redaktion: Petra Herrmann
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