Bayern 2

     

radioWissen Lebenswelt Internet?

Hand hält ein Smartphone im Video Streaming mit einer Familie mit Kind | Bild: picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke

Mittwoch, 07.06.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Nähe per Klick?
Das Internet als Ort der Begegnung

Infobits und Datenflut
Verlernen wir das Denken?

Das Kalenderblatt
7.6.1692
Zerstörung von Port Royal
Von Ulrike Rückert

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Nähe per Klick? - Das Internet als Ort der Begegnung
Autor: Reinhard Schlüter / Regie: Silke Wolfrum
"Die Welt rückt zusammen". Mit solchen und ähnlichen Sätzen wird gerne das Wesen der Globalisierung umschrieben. Tatsächlich ist im "globalen Dorf" fast jeder Mensch für jeden anderen unmittelbar erreichbar - egal, ob dazwischen Ozeane oder die halbe Erdkugel liegen. Egal, ob die- oder derjenige in einer Kultur aufwuchs, wo man zueinander eher "freundliche Distanz" pflegt oder man gemeinhin berührungsnah zusammenlebt. Tatsächlich erleben Begriffe wie "Nähe" und "Distanz" in Zeiten des Internets einen gravierenden Wandel. Etwa wenn man sich seinen Liebsten via Skype in Echtzeit nahe fühlt, obwohl man in Wahrheit tausende Kilometer voneinander getrennt ist. Oder wenn man auf Facebook mit "Freunden" live kommuniziert oder Gruppen bildet, die teils auf anderen Kontinenten leben. Mit anderen Worten: Wir erleben digitale Nähe trotz "analoger" Distanz. Doch was macht dieser Wandel mit uns? Mit unseren Beziehungen? Mit unseren Familien? Und mit uns selbst? Sind wir deshalb auch im realen Leben empfänglicher für Nähe? Zum Beispiel mit Fremden? Oder bleiben wir hier wie dort nach wie vor eher "auf Distanz"?

Infobits und Datenflut - Verlernen wir das Denken?
Autorin: Beate Meierfrankenfeld / Regie: Irene Schuck
Wir leben im Informationszeitalter: Jeden Moment sind Millionen Berichte, Bilder und Kommentare verfügbar, jeden Moment ändert sich die Nachrichtenlage. Das eröffnet einen neuen Zugang zur Welt und neue Formen der Kommunikation, zugleich ist es eine große Herausforderung: Wie lässt sich die Überfülle des Materials sortieren? Und wie einen Zusammenhang herstellen zwischen den unverbundenen Teilchen von Informationen, die uns minütlich erreichen? Digitale Medien verändern die Arbeit der Aufmerksamkeit: Im Netz kann sie sich von einem Punkt zum anderen führen lassen, muss nicht unbedingt wissen, wohin sie selbst eigentlich will und wird dennoch mit immer neuen Inhalten gefüttert. Ein solches Schweifen ist etwas anderes als Denken im strikteren Sinne, macht dieses Denken aber keineswegs überflüssig. Es könnte hilfreich sein, sich genauer anzusehen, was Denken tatsächlich auszeichnet - und was ein Argument von einer Assoziation unterscheidet. Vielleicht zeigt sich dann sogar: Denken ist nichts Behäbiges, sondern kann ziemlich aufregend sein.
Erstendung 22. August 2018

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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