Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Klimaphänomene

Philipinisches Kind geht durch eine von Dürre ausgetrockneten Landschaft. | Bild: picture alliance / dpa | Francis R. Malasig

Donnerstag, 25.05.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Klima-Geschwister El Niño und La Niña
Alles Natur

Jahreszeiten außer Takt?
Alles Natur

Das Kalenderblatt
25.5.1728
Franzosen dürfen Wein jetzt auch in Flaschen transportieren
Von Martin Trauner

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Klima-Geschwister El Niño und La Niña - Alles Natur
Autorin: Roana Brogsitter / Regie: Martin Trauner
Im Schnitt alle vier Jahre und meist um Weihnachten kommt El Niño, das "Christkind", nach Peru. Doch statt Geschenken bringt es der Region Katastrophen: Starkregen, Überschwemmungen, Einbrüche der Fischbestände. Schuld sind Veränderungen der Meeres- und Luftströmungen. Normalerweise sorgen sie dafür, dass es vor der Küste Perus kalt ist. Doch in El-Niño-Jahren kehrt sich das System um. Das Weltwetter reagiert sensibel auf lokale Veränderungen. Deshalb steigen die Temperaturen in "El Niño-Jahren" global an. In manchen Regionen führt das zu Dürre, in anderen zu Starkregen. Doch was löst die Wetteranomalie aus? Und nach welchem Muster tritt sie auf?
Forscherinnen weltweit versuchen, das Rätsel von El Niño genauso zu lösen wie das seiner Gegenspielerin: La Niña. In "La Niña-Jahren" kühlt sich der Ostpazifik vor Südamerika deutlich stärker ab als normal - ebenfalls mit Folgen für das Weltklima. Doch zuletzt war von dieser Abkühlung nicht viel spürbar. Auch wenn die beiden Wetteranomalien kein Phänomen des Klimawandels sind, hat dieser doch Auswirkungen auf sie. Er verstärkt El Niño und schwächt La Niña ab. Wissenschaftler fürchten deshalb, dass im nächsten "El Niño-Jahr" weltweit neue Temperaturrekorde aufgestellt werden.

Jahreszeiten außer Takt? - Alles Natur
Iska Schreglmann im Gespräch mit Ismeni Walter
Die Folgen des Klimawandels sind in vielerlei Hinsicht auch bei uns in Deutschland schon jetzt deutlich spürbar: Extremwetter-Phänomene, wärmere Winter und heißere Sommer, starke Trockenheit. Auch der Beginn der Jahreszeiten scheint außer Takt geraten: So haben sich Frühlings- und Sommers-Auftakt bereits nach vorne verschoben. Und wie immer in der Natur gilt auch hier: Jede noch so kleinste Veränderung hat Auswirkungen auf das Netzwerk der unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen, die sich über Jahrmillionen an unser Klima angepasst haben. Zum Beispiel auf den heimischen Kuckuck, der im fernen Afrika überwintert. Wann genau er im Herbst abreist und wann er im Frühling wiederkommt, ist genetisch festgelegt. Da hierzulande der Frühling aber immer früher Einzug hält, brüten auch die bevorzugten Wirtsvögel des Kuckucks, in deren Nester er sein berühmtes Kuckucksei legt, immer früher - und das hat Folgen: Denn wenn der Kuckuck nach Deutschland zurückkehrt, ist der Nachwuchs der Singvogeleltern oft schon ausgeschlüpft und so fallen diese nicht mehr auf den Trick herein, fremden Nachwuchs als den eigenen aufzuziehen.
Wie sich die Jahreszeiten durch den Klimawandel verschieben und wie sich das auf die Natur auswirkt, darüber spricht Iska Schreglmann mit Ismeni Walter, Professorin für Umweltjournalismus an der Hochschule Ansbach.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Iska Schreglmann

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