Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Colette und Anna Pawlowa

Sidonie Gabrielle Colette | Bild: picture alliance / Heritage-Images | Index / Heritage-Images

Dienstag, 21.02.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Colette
Jenseits der Konventionen

Anna Pawlowa
Meistertänzerin des klassischen Balletts

Das Kalenderblatt
21.02.1977
Jakob der Lügner wird für den Oscar nominiert
Von Hartmut E. Lange

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Colette - jenseits der Konventionen
Autorin: Gabriele Knetsch / Regie: Irene Schuck
Colette oder Sidonie Gabrielle Colette - wie sie eigentlich hieß - erhielt als erste Frau Frankreichs ein Staatsbegräbnis. Als Schriftstellerin wurde sie von ihren Kollegen - Marcel Proust, André Gide oder Jean Cocteau - verehrt. Zugleich umgab Colette von Anfang an der Ruf des Skandals. Mit 20 heiratete das Mädchen aus der Burgunder Provinz den viel älteren Willy - einen Lebemann, renommierten Musikkritiker und Unternehmer. Er ließ junge Autoren literarische Meterware am laufenden Band schreiben - unter seinem Namen. Auch seine junge Frau verpflichtete er. Ihre vier "Claudine"-Bände waren von Anfang an Bestseller. Doch von den Einnahmen profitierte Colette nie. Als sie sich nach 13 Jahren scheiden ließ, begann sie ihr eigenes Leben als emanzipierte Frau und als Künstlerin. Sie lebte mit einer Frau zusammen, trat als Varieté-Künstlerin auf, war mehrmals verheiratet und schrieb unter eigenem Namen ernst zu nehmende Romane. Gabriele Knetsch porträtiert in ihrer Radio Wissen-Sendung diese aufsehenerregende "Frau jenseits der Konventionen".
Erstsendung 8. Dezember 2020

Anna Pawlowa - Meistertänzerin des klassischen Balletts
Autorin: Julia Smilga / Regie: Eva Demmelhuber
An der Sankt Petersburger Kaiserlichen Ballettschule wollte man sie zuerst nicht, denn Anna Pawlowa war zu zierlich. Damals hatten Tänzerinnen akrobatisch zu sein. "Besenstiel" war Pawlowas Spitzname in der Ballettschule. Ständig kämpfte sie mit einem schwachen Rücken und für den Spitzentanz scheinbar ungeeigneten Füßen. Dass aus dem "hässlichen Entchen" der schönste Schwan aller Zeiten werden sollte, ahnte anfangs niemand. 1905 schrieb der Choreograf Michail Fokin das Tanzsolo des sterbenden Schwans speziell für die Tänzerin. Es dauerte gerade einmal drei Minuten - doch jene melodramatische Interpretation Pawlowas wurde weltberühmt. Von nun an ging ihr Name um die Welt. Durch Gastauftritte in Europa ab 1908 wurde sie international bekannt und als Sergej Djagilew 1909 Les Ballets Russes in Paris gründete, übernahm Anna Pawlowa die führenden Rollen. Pawlowa war auch die erste Tänzerin, die auf eine Welttournee ging, sie begeisterte mit ihren Auftritten in den USA, Mexiko, Venezuela, Indien, Australien und Neuseeland. In Neuseeland entstand auch ihr zu Ehren das berühmte Dessert "Pavlova" - eine mit Sahne und Früchten gefüllte Torte aus einer Baisermasse. So leicht, wie die Tänzerin selbst.
Erstendung 8. September 2020

Moderation: Katharina Hübel
Redaktion: Andrea Bräu

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