Bayern 2

     

radioWissen Neid und Eifersucht

Eine junge Frau sieht neidisch zu einer anderen Frau. | Bild: Colourbox.com/Phovoir

Mittwoch, 15.02.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Neid
Warum du und nicht ich?

Wenn die Eifersucht zuschlägt
Wo warst Du?

Das Kalenderblatt
15.2.1830
Beginn des Pariser Akademiestreits
Von Hellmuth Nordwig

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Neid - Warum du und nicht ich?
Autorin: Claudia Heissenberg / Regie: Kirsten Böttcher
Neid ist die höchste Form der Bewunderung, heißt es. Aber zuzugeben, neidisch zu sein, fällt niemandem leicht. Denn es ist ein ausgesprochen unangenehmes, schambehaftetes Gefühl, dass an einem nagt und keine Ruhe gibt. Für den Philosophen Arthur Schopenhauer war Neid eine "giftige Kröte", für Shakespeare ein "grünäugiges Monster" und für Christen ist er eine der sieben Todsünden. Ein vergiftetes Begehren auf das, was ein anderer hat. Egal ob Schönheit, Reichtum, Intelligenz oder einfach nur Glück. Der Ursprung dieses Gefühls, schlechter weggekommen zu sein als andere, liegt im Vergleich. Das war schon bei Kain und Abel so. Neid verrät etwas darüber, was dem Menschen wichtig ist und was er gerne hätte. Die Beförderung des Kollegen, ein Haus im Grünen wie die beste Freundin, ein Abenteuerurlaub am anderen Ende der Welt - neidisch sein kann man auf alles und jeden, doch am stärksten ausgeprägt ist er unter Freunden. Aber ist Neid wirklich immer nur schlecht? Kann er nicht auch Antrieb für mehr Leistung oder Triebkraft für Veränderungen sein? Der Politiker Walter Rathenau war davon überzeugt: "Gerechtigkeit entspringt dem Neide, denn ihr oberster Satz ist: allen das Gleiche."

Wenn die Eifersucht zuschlägt - Wo warst Du?
Autorin: Karin Lamsfuß / Regie: Frank Halbach
Eifersucht gehört zur Liebe einfach dazu, sie ist das Salz in der Suppe. Eifersucht zeigt schließlich, wie wichtig einem der andere ist! Das ist die eine Seite. Die andere ist weitaus unangenehmer: Die Eifersucht ist nagendes Gefühl, das sich tief ins Herz frisst. Sie wird auch als die "hässliche Schwester der Liebe" bezeichnet.
Eifersüchtige Menschen fühlen sich klein, sind manchmal wütend auf sich selbst. Das Ergebnis: Die innere Unsicherheit wächst, der Selbstwert sinkt. Schließlich ist es verdammt uncool, eifersüchtig zu sein. Wird das Misstrauen zu groß, beginnt der Eifersüchtige, die Taschen des Partners zu kontrollieren, spioniert ihm hinterher, liest heimlich die Handy-Nachrichten - und schämt sich nicht selten dafür. Der Partner bzw. die Partnerin hingegen fühlt sich eingeengt. Manche schildern, ihnen fehle die Luft zum Atmen. Vorwürfe - seien sie gerechtfertigt oder ungerechtfertigt - beherrschen das Miteinander. Wird die Eifersucht zu heftig, kann sie langfristig eine Liebe oder Freundschaft zerstören. Doch niemand ist seiner eigenen Eifersucht ohnmächtig ausgesetzt. Oft hat dieses Gefühl, das im Kern auf Verlustangst zurückgeht, seine Wurzeln in frühen unsicheren Bindungserfahrungen. Wer bereit ist, sich seine Lebensgeschichte anzuschauen, kann seine übermäßige Eifersucht zumindest ein wenig lindern.

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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