Bayern 2

     

radioWissen Essstörung und Selbstachtung

Eine Frau kauert vor einer Waage am Boden. | Bild: colourbox.com

Freitag, 16.12.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Magersucht und Bulimie
Wenn Essen zum Drama wird

Verletzung der Selbstachtung
Anmerkung zur Demütigung

Das Kalenderblatt
16.12.1946
Christian Dior richtet sein Atelier in Paris ein
Von Brigitte Kohn

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Magersucht und Bulimie - Wenn Essen zum Drama wird
Autorin: Daniela Remus / Regie: Anja Scheifinger
Am Anfang steht fast immer eine Diät: Ein paar Kilos sollen auf der Waage und am Körper schwinden. Denn schlank zu sein, ist das Körperideal in den Regionen der Welt, in denen Essen immer, überall und ständig verfügbar ist. Bei manchen Menschen aber, vor allem bei Mädchen und jungen Frauen, entwickelt sich aus dieser Diät eine lebensbedrohliche Essstörung: Anorexia Nervosa, umgangssprachlich besser bekannt unter dem Namen Magersucht. Die Betroffenen hungern so lange, bis sie kaum noch gehen können. Sie frieren selbst im Hochsommer, haben Herz-Rhythmus-Störungen, können nicht mehr richtig schlafen und kennen nur noch ein Thema: Essen und wie sie es vermeiden können. Seltener tödlich, aber ebenfalls gefährlich, ist auch eine andere weit verbreitete Essstörung, die sogenannte Bulimie. Auch dabei wollen die Betroffenen ihr Gewicht reduzieren oder zumindest kontrollieren. Deshalb lassen sie nach Heißhungerattacken mit herbeigeführtem Erbrechen die Nahrungsmittel wieder aus ihrem Körper verschwinden. Wie kann Essen zum Drama werden? Was geschieht bei einer Essstörung im Körper? Und wie groß sind die Heilungschancen?

Verletzung der Selbstachtung - Anmerkung zur Demütigung
Autor: Rolf Cantzen / Regie: Martin Trauner
Demütiger, bescheidener, achtsamer, defensiver soll der Mensch sich verhalten - diese Forderung mag angemessen sein angesichts der rücksichtslosen Ausbeutung von Mensch und Natur. Das Gegenstück zur Demut ist die Demütigung, also eine verletzende Herabsetzung der menschlichen Würde und der Verweigerung des Respekts. Demütigungen - darauf machen Psychologen aufmerksam - können die Ursache für kriegerische Auseinandersetzungen sein. So wurde der Vertrag von Versailles immer als Demütigung wahrgenommen, die sich die Nazis zunutze machten. Auch Philosophen warnen davor, sich allzu demütig zu fügen und mahnen zur Selbstachtung. Ein "Bad Boy" der Philosophie, Max Stirner, formuliert eine Philosophie der Selbstachtung und Selbstbehauptung. Auch Friedrich Nietzsche wendet sich gegen religiöse und herrschaftliche Demütigungsversuche und plädiert für innere Unabhängigkeit und Rücksichtslosigkeit in der Kritik.
Erstsendung: 8. November 2017

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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