Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Konzepte des erfolgreichen Miteinander

"Empfangstag". - Holzstich, um 1890, nach Zeichnung von Paul Hey (1867-1952). Berlin, Slg.Archiv f.Kunst & Geschichte. | Bild: picture-alliance / akg-images | akg-images

Dienstag, 29.11.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Münchner Salons
Künstlerische Geselligkeit

Der Konvivialismus
Neue Konzepte des Zusammenlebens

Das Kalenderblatt
29.11.1596
Student David Lipsius schließt Pakt mit dem Teufel
Von Simon Demmelhuber

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Münchner Salons - künstlerische Geselligkeit
Autorin: Astrid Mayerle / Regie: Martin Trauner
Ein Ort jenseits des geschäftigen Treibens und der alltäglichen Gedanken: diese Idee steckte hinter dem bürgerlichen Salon des 18. und 19. Jahrhunderts. Der Philosoph Friedrich Schleiermacher, der den literarischen Salons der Schriftstellerin Henriette Herz in Berlin besucht hatte, entwarf sogar eine Theorie der zweckfreien Geselligkeit, in der Gespräch, Anregung und Bildung eng miteinander verbunden sind. Auch in München fanden KünstlerInnen, SchriftstellerInnen und interessierte Bürger Gefallen an dieser Idee. Sie richteten regelmäßige Treffen mit Lesungen, Konzerten und kurzen Vorträgen aus. Ein besonders engagiertes Ehepaar waren Hanna und Karl Wolfskehl. In ihrem Schwabinger Salon fanden sich manchmal vierzig bis fünfzig Gäste ein. Der Kreis war bekannt für die besonderen Aufritte des exzentrischen Lyrikers Stefan George, mit dem sich das Ehepaar angefreundet hatte und der meist gleich mehrere Wochen in München blieb, wenn er schon mal hier war. Astrid Mayerle stellt in ihrem Feature Rituale der Geselligkeit in Münchner Salons vor.

Der Konvivialismus - neue Konzepte des Zusammenlebens
Autorin: Daniela Remus / Regie: Christiane Klenz
Das Ende von Krieg und Gewalt, Kooperation statt Konkurrenz und ein maßvoller Umgang mit den Ressourcen der Erde. Das sind, zugespitzt formuliert, die Ziele der Konvivialisten. Unter diesem Namen haben sich französische Intellektuelle zusammengetan und ein Manifest geschrieben: "Das konvivialistische Manifest". Darin appellieren sie an die Menschen, anders miteinander zu leben. Nämlich friedlich, tolerant, und weniger egoistisch. Deshalb der Namen Konvivialisten, aus dem lateinischen "convivere", zusammenleben. Die Konvivialisten greifen auf Ideen zurück, die schon lange bekannt sind: Ob Friedfertigkeit, Zusammenarbeit, Toleranz, Kooperation, Verzicht oder globale Gerechtigkeit. Aber sie sehen diese Werte durch den weltweiten Siegeszug des kapitalistischen Systems gefährdet. Sie wollen mit dem Manifest aufrütteln und eine neue, positive Vision des Zusammenlebens skizzieren. Aber was ist dieser Appell wert? Wie kooperativ sind Menschen, wenn sie selber dafür etwas abgeben sollen? Wie realistisch ist das theoretische Konzept für die Praxis?
Erstsendung 3. April 2019

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Andrea Bräu

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