Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Frank Zappa und Andy Warhol

Frank Zappa bei einem Auftritt mit der Band "Mothers of Invention". | Bild: picture alliance/KEYSTONE | STR

Dienstag, 15.11.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Frank Zappa
Zwischen Pop und Avantgarde

Andy Warhol
Pop oder Art?

Das Kalenderblatt
15.11.1884
Afrika wird auf Kongokonferenz verteilt
Von Brigitte Kohn

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Frank Zappa - zwischen Pop und Avantgarde
Autor: Markus Mähner / Regie: Rainer Schaller
Wie gerne hätten sie ihn zur Ikone gehabt, die Hippies! Ihn, den Ankläger aller bürgerlichen Konventionen: Frank Vincent Zappa, der 1965 verknackt wurde, weil er für eine angebliche "Herrenparty" eine Tonaufnahme machte. Eine Tonaufnahme, bei der sich schon früh zeigte, was Frank von der US-amerikanischen Prüderie hielt! Die Proklamation der freien Liebe, das ungeschminkte Ansprechen auch extremer sexueller Fantasien, das lag Zappa ein Leben lang. Und damit stimmte er mit den Hippies überein! Nur: Er, dessen berühmtes Klo-Nackfoto wohl in jeder 68er-Studentenbude hing, konnte mit den Hippies, denen er latente Humorlosigkeit attestierte, genauso wenig anfangen wie mit dem konservativen Amerika.
Seine Musik changierte zwischen Parodie, Popmusik, Klangcollage, Jazz und zeitgenössischer Klassik. Er schrieb Kompositionen für Streich-Orchester genauso wie für Synthesizer. Er schwärmte gleichermaßen für kurze Doowop-Songs wie für ellenlange E-Gitarrensoli.
Zappa war und bleibt eine zwiespältige Persönlichkeit: Popstar und zugleich Avantgardist, Revolutionär und zugleich Geschäftsmann, Kultfigur und zugleich Enfant Terrible, das sich von niemanden einnehmen lassen wollte.

Andy Warhol - Pop oder Art?
Autorin: Joana Ortmann / Regie: Sabine Kienhöfer
Am besten hat er es selbst auf den Punkt gebracht: "Die Pop-Art handelt einfach von Dingen", hat Andy Warhol (1928 -1987) gern gesagt, wenn er gefragt wurde, was er da eigentlich treibe. Warhol zeigte wie kein zweiter seiner Generation, wie mächtig die Bilder, Produkte und Codes der Massenkultur werden können: Campell‘s Tomatensuppe, sensationslüsterne Fotos von Autounfällen, Siebdrucke von Marilyn Monroe und Liz Taylor. Während die meisten Künstler in den 1950ern und 60ern die grenzenlose Reproduktion des Immergleichen, die daraus erwachsende Welt des Konsums und der Werbung und überhaupt alles, was die Moderne mit sich brachte, verteufelten, sah er darin die Chance seines Lebens: "In Zukunft wird jeder für 15 Minuten weltberühmt sein", prophezeite Warhol, der Einwanderersohn aus Pittsburgh, der zuerst ein sehr erfolgreicher Werbegrafiker in New York war, bevor er in den 1960er-Jahren kometenartig zum Star der internationalen Kunstszene aufstieg. Wie richtig er damit lag, zeigt die digitale Gegenwart.
Erstsendung 5. Februar 2019

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Thomas Morawetz

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